Detailergebnis zu DOK-Nr. 80520
Die Kraftwagenstraße Köln – Bonn
Autoren |
F.G. Buchhold |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 5.1 Autobahnen |
Straßenverkehrstechnik 68 (2024) Nr. 5, S. 398-404, 11 B
Die damalige Landstraße zwischen Köln und Bonn war mit rund 4 200 Fahrzeugen am Tag und Spitzenwerten von 1 800 in der Stunde die verkehrsreichste Straße im Deutschen Reich. Enge Ortsdurchfahrten erschwerten den Verkehrsfluss. Am Anfang stand daher die Überlegung einer 6 km langen Ortsumgehung von Godorf und Wesseling. Schnell war klar, dass ein Neubau deutlich einfacher, schneller und kostengünstiger durchzuführen sei. Zudem bedeutete dies eine Entzerrung des Verkehrs von Orts- und Durchgangsverkehr, aber auch von schnellen Kraftfahrzeugen und Fuhrwerken oder Fußgängern. Am 30. Dezember 1926 wurde der Beschluss zum Bau gefasst. Von rund 650 Eigentümern wurde Grund und Boden erworben. Ende Oktober 1929 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Der Bau der Strecke galt als "Notstandsarbeit". Eine neue Arbeit fanden damit auch mehr als 5 500 Arbeitslose. Daher wurde ein Teil der Kosten (630 000 Reichsmark Grundförderung und 3,15 Millionen Reichsmark Darlehen) auch von der Arbeitslosenversicherung übernommen. Eine Idee, die 1933 wieder aufgegriffen werden sollte. Schweres Gerät wie Bagger oder Förderbänder wurde bewusst nicht verwendet. Die Erdmassen wurden von Hand in Loren von Feldbahnen geschaufelt und anschließend an anderer Stelle wieder von Hand verbaut. Insgesamt wurden so 700 000 Kubikmeter bewegt. Auch ansonsten dominierte die Handarbeit an 260 000 qm Packlage und Fahrbahndecke. Materialtransporte wurden im Wesentlichen von der Rheinuferbahn mit über 15 000 Waggonladungen durchgeführt. Die gesamten Kosten beliefen sich nach rund 33 Monaten Bauzeit auf 8,6 Millionen Reichsmark. Veranschlagt waren ursprünglich 11 Millionen Reichsmark – die Summe wurde deutlich unterschritten. Die plankreuzungsfreie Strecke, am 06.08.1932 eröffnet, war damals wie heute 20 km lang. Anfangs- und Endpunkte sind die großzügig angelegten Verteilerkreisel in Köln (Durchmesser 100 m) und Bonn (90 m).