Detailergebnis zu DOK-Nr. 80869
Verknüpfung armutsbedingter Ungleichheiten mit Verkehr und Erreichbarkeit anhand von Mobilitätsdaten: Eine Fallstudie des Großraums Maputo (Mosambik) (Orig. engl.: Linking poverty-based inequalities with transportation and accessibility using mobility data: A case study of Greater Maputo)
Autoren |
S. Mittal T. Yabe F. Arroyo-Arroyo S. Ukkusuri |
---|---|
Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 17.1 Verkehrsplanung, Verkehrssicherheit, Entwurf |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2677, H. 3, 2023, S. 668-682, 9 B, 44 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Die Erreichbarkeit wird weithin als der wichtigste Vorteil eines jeden Verkehrssystems angesehen. Geringe Erreichbarkeit kann zu einer Beeinträchtigung der Lebensbedingungen, geringem Wirtschaftswachstum, hoher Arbeitslosigkeit, sozialer Abgeschiedenheit und langfristigen sozialen Ungleichheiten führen. In den Entwicklungsländern Afrikas südlich der Sahara können die Erhebungen nicht mit dem Tempo der raschen Urbanisierung mithalten. Darüber hinaus ermöglichen zahlreiche ortsbezogene Datensätze, darunter Standortdaten von Mobiltelefonen und Reisezeiten von Google Maps, die Beobachtung der sich aktiv verändernden Mobilitätsdynamik nahezu in Echtzeit. In der Studie wurden diese neuartigen Datensätze genutzt, um verschiedene Facetten der Erreichbarkeit und entsprechende armutsbedingte Ungleichheiten im Großraum Maputo (Hauptstadt Mosambiks) zu bewerten. Ein datengestützter Ansatz wird im Kontext der afrikanischen Länder südlich der Sahara nur selten verwendet. Es wurden konsistente armutsbedingte Ungleichheiten beim Zugang zu Möglichkeiten mit dem Pkw, dem öffentlichen Nahverkehr und zu Fuß festgestellt. Es wurde festgestellt, dass der öffentliche Verkehr in den ärmeren Regionen ineffizienter ist. In den reicheren Regionen war der Zugang zu den Möglichkeiten aufgrund der hohen Verkehrsbelastung am stärksten eingeschränkt. Es wurde festgestellt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der ärmsten Regionen viel längere Strecken zurücklegen müssen, um Einrichtungen zu erreichen als die Bewohner der reichsten Regionen. Diese Unterschiede waren besonders signifikant bei wesentlichen Dienstleistungen in den Bereichen Bildung, Gesundheitsversorgung und Beschäftigung. Diese Ergebnisse können der Stadtplanung und politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern helfen, benachteiligte Gemeinschaften zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Bedingungen zu entwickeln. Dies hilft bei der Messung der Fortschritte bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN (Sustainable Development Goals, SDGs) und bei der Untersuchung von Problembereichen. Darüber hinaus zeigt die Studie die Anwendbarkeit verschiedener Datensätze und Methoden in einem datenarmen Szenario in Afrika und motiviert die Wissenschaft und Praxis, sich an diesem Technologiesprung zu beteiligen.