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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81070

Auswirkungen des Londoner Mautgebühren-Systems auf die Gerechtigkeit: Eine empirische Bewertung unter Verwendung synthetischer Kontrollmethoden (Orig. engl.: Equity impacts of the London congestion charging scheme: An empirical evaluation using synthetic control methods)

Autoren L. Craik
H. Balakrishnan
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2677, H. 5, 2023, S. 1017-1029, 4 B, 8 T, 37 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Seit langem wird angenommen, dass Staugebühren beziehungsweise Mautgebühren, die Stausituationen berücksichtigen (Congestion Charging), den Verkehr in den Stadtzentren wirksam regulieren können. Die praktische Umsetzung solcher Maßnahmen wurde durch die Befürchtung behindert, dass sie sich unverhältnismäßig nachteilig auf einkommensschwache Gruppen auswirken würden. In dem Beitrag werden die Auswirkungen von zwei Preiserhöhungen der Mautgebühr auf verschiedene Einkommensgruppen im Zentrum Londons analysiert. Dabei wird die Methode der synthetischen Kontrolle verwendet, um empirische Daten aus der britischen "National Travel Survey" zu nutzen. Die Autoren schätzen, dass die Personen mit den höchsten Einkommen mehr zu den Einnahmen beigetragen haben als die Personen mit den niedrigsten Einkommen, sodass sich die Regelung progressiv auf die Gerechtigkeit auswirkt. Obwohl Reisende mit hohem Einkommen bei einer Preiserhöhung offenbar mehr gebührenpflichtige Fahrten unterließen, gingen ihre Fahrten nach Central London insgesamt nicht zurück, was darauf hindeutet, dass sie in der Lage waren, auf nicht gebührenpflichtige Verkehrsmittel auszuweichen. Reisende mit geringem Einkommen verzeichneten sowohl bei den gebührenpflichtigen als auch bei den nicht gebührenpflichtigen Verkehrsmitteln starke Rückgänge, was auf eine wesentlich geringere Substitutionsrate schließen lässt. Die einkommensschwache Gruppe reagierte stärker auf die Preiserhöhung von 2011 als auf die von 2014, was die abnehmende Fähigkeit nachfolgender Preiserhöhungen zur Regulierung der Nachfrage verdeutlicht.