Detailergebnis zu DOK-Nr. 81068
Die Nummerierung der Bundesautobahnen
Autoren |
R.-W. Bartsch F.G. Buchhold |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 1.1 Organisation 5.1 Autobahnen |
Straßenverkehrstechnik 68 (2024) Nr. 10, S. 814-823, 12 B, zahlr. Q
Seit 1933 wurden – nach dem zuvor festgelegten Netz – reichsweit Abschnitte der Reichsautobahnen gebaut. Bis 1945 wuchs deren Gesamtlänge auf 3 893 km (davon 558 km einbahnig). Die Autobahnen erhalten ihre Beschilderung in weißer Schrift auf blauem Grund, jedoch ohne Nummern, weil es sich hierbei um sichtbar neue, nur für den Kfz-Verkehr gebaute Straßen mit einer entsprechenden Gestaltung handelt, die sich – schon optisch – von den vorhandenen Gegenverkehrsstraßen deutlich unterscheiden und bei denen wegen der Weitmaschigkeit ihres Netzes auch keine Verwechslungsmöglichkeit der zugehörigen Strecken untereinander besteht. Die gebauten und geplanten Strecken der Reichsautobahn trugen interne Nummern (zunächst 1934 als eine Art Projektnummer mit einer rein fiskalischen Bedeutung), von denen mehr als 150 bekannt sind. Diese wurden – mit mehrjährigen Übergangsperioden – in den Straßenbauverwaltungen bis Ende der 1960er-Jahre weiterverwendet, in der damaligen DDR bis zur Einführung eines eigenen – ebenso internen – Nummernsystems ab dem Jahre 1969. Gegen Ende des Krieges nutzte die US-Armee in ihrem Einsatzbereich weitere numerische Bezeichnungen für die Reichsautobahnen. 1947 setzte eine internationale Entwicklung ein, die bewirkte, dass die meisten deutschen Autobahnstrecken als Bestandteile in das durchnummerierte "Europastraßen-Netz" eingingen. Die nationale Nummerierung wurde für die zweiziffrigen Autobahnen Mitte 1974, für die dreiziffrigen Autobahnen Ende 1976 eingeführt. Sie ist Gegenstand des Bedarfsplans 1976. Mit ihrer Umsetzung unter Verwendung des dafür entwickelten neuen Zeichens nach den Regelungen der einschlägigen Richtlinien wird ab 1976 für das in Betrieb befindliche Autobahnnetz begonnen. Das für den Endzustand zugrunde gelegte Autobahnnetz entspricht dem Bedarfsplan 1971 und enthält deshalb den größtmöglichen Nummernvorrat für die Wegweisung. Da immer nur der in Betrieb befindliche Teil des Netzes in der Wegweisung nummeriert ist, entspricht der neu nummerierte Netzteil dem jährlichen Zuwachs an Fertigstellungen. Dementsprechend zeigen die ersten sechs Fortschreibungen des ursprünglichen Erlasses über die Nummerierung der Autobahnen die entsprechenden jährlichen Fertigstellungen zwischen 1976 und 1983.