Detailergebnis zu DOK-Nr. 81373
Landstraßenplanung im Spannungsfeld zwischen Verkehrssicherheit – Klimaschutz – Wirtschaftlichkeit: ein Werkstattbericht zur Weiterentwicklung der RAL
Autoren |
T. Richter |
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Sachgebiete |
5.2 Landstraßen 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität 0.3 Tagungen, Ausstellungen 0.5 Patentwesen, Normen, Regelwerke |
Deutscher Straßen- und Verkehrskongress vom 23. bis 25. Oktober 2024 in Bonn: Vorträge und Poster. Köln: FGSV Verlag, 2024, USB-Stick (Hrsg.: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) (FGSV 001/29) 12 S., 2 T, zahlr. Q
Die Landstraßen in Deutschland sind seit vielen Jahrzehnten neben den Bundesautobahnen das Rückgrat des überörtlichen Verkehrs und für unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben unabdingbar. Das national und international vielfach verflochtene gesellschaftliche Leben, die zentrale Lage Deutschlands innerhalb von Europa und die Erhaltung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erfordern auch künftig sichere und leistungsfähige Straßennetze. Im Jahr 1924 wurde die Studiengesellschaft für Automobilstraßenbau (STUFA) als Vorgängergesellschaft der FGSV (ab 1935) gegründet. Ziele waren neben der Entwicklung eines deutschen Fernstraßennetzes die Erarbeitung von Regelwerken für den Landstraßenentwurf. Nach 1945 wurde der Straßenentwurf auf die fahrdynamischen Eigenschaften der Fahrzeuge angepasst. Die Bedarfsplanung orientierte sich an der rasant wachsenden Motorisierung und der daran abgeleiteten Prognosen. Diese Prognosen wurden in dieser Zeit häufig von der Realität noch übertroffen. Anfang der 1970er Jahre gab es zunehmend Widerstände gegen den ungebremsten Straßenbau und dessen negative Folgen wie die Zerstörung von naturnahen Lebensräumen, die Belastung durch Lärm und Abgase oder die wachsende Anzahl von Verkehrstoten, die 1970 mit 19.193 in den alten Bundesländern seinen Höhepunkt fand. Durch umfangreiche Innovationen in der aktiven und passiven Sicherheit der Fahrzeuge, den Verbesserungen im Rettungswesen einschließlich des medizinischen Fortschritts und dem Ausbau der Infrastruktur ist es trotz einer fast Verdreifachung der Fahrleistung gelungen, die Zahl der Verkehrstoten kontinuierlich auf deutlich unter 3.000 zu senken. Dennoch sind in den letzten 100 Jahren auf den Landstraßen eine sehr hohe Anzahl von Menschen (geschätzt etwa 500.000 (Quelle: ChatGTP), zuletzt 2023 1.635 Menschen) tödlich verunglückt. Daher war die Erhöhung der Verkehrssicherheit immer ein zentrales Anliegen bei der Weiterentwicklung der Landstraßenrichtlinien. In der Abwägung der Zielfelder sind neben der Verkehrssicherheit der Verkehrsablauf, das Umfeld, die Umweltverträglichkeit, die Klimawirkungen und die Wirtschaftlichkeit angemessen zu berücksichtigen. Der Vortrag thematisiert neben den Entwicklungen in den 100 Jahren FGSV vorwiegend den Zeitraum nach der Einführung der RAL im Jahr 2012 und die Ziele bei der Fortschreibung der RAL.