Detailergebnis zu DOK-Nr. 81380
Infastrukturgestaltung urbaner Zukunft ‒ Die Politik der Neugestaltung der Städte (Orig. engl.: Infastructuring urban futures – the politics of remaking cities)
Autoren |
A. Wiig K. Ward T. Enright M. Hodson H. Pearsall J. Silver |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Bristol: University Press, 2023, 216 S., zahlr. B, 2 T, Q. - ISBN 978-1-5292-2563-1
"Infrastructuring Urban Futures", die "Infrastrukturgestaltung urbaner Zukunft", so der Titel des Sammelbands, ist ein dynamischer Prozess, der komplexe Beziehungen umfasst, die durch Infrastrukturen gleichzeitig reorganisiert und neu konfiguriert werden. Städte durch ihre Infrastruktur zu verstehen, bietet eine Möglichkeit, die gemeinsamen Systeme, Netzwerke und Ströme zu konzeptualisieren, die die Vielfalt der historischen Hinterlassenschaften und gegenwärtigen Realitäten der Städte im globalen Süden und im globalen Norden reproduzieren. In einer Einleitung der Herausgebenden wird zunächst ein kritischer Überblick über die wissenschaftliche Literatur zum Thema städtische Infrastruktur gegeben, dann werden die übergreifenden Themen erörtert, die sich durch das gesamte Buch ziehen, und es werden drei zentrale Punkte genannt. Erstens, dass eine fundierte, materielle und geografische Analyse für die Infrastrukturforschung notwendig ist. Zweitens, dass Infrastruktur immer innerhalb der ungleichen und widersprüchlichen Logik der zeitgenössischen kapitalistischen Akkumulation funktioniert. Drittens, dass die Fähigkeit der Infrastruktur, einige Menschen, bestimmte Güter und bestimmte Informationsflüsse zu versorgen, während sie gleichzeitig andere Menschen und andere Elemente der städtischen Bedingungen entrechtet und/oder abschneidet, eine Frage der alltäglichen Stadtpolitik ist. Schon in der Einleitung werden Beispiele genannt aus Toronto, Kopenhagen, Detroit und der "Grand Paris Express". Um eine gerechtere urbane Zukunft zu gestalten, ist es unabdingbar, die Rolle und den Platz der Infrastruktur in und zwischen Städten zu verstehen. In diesem Sammelband wird argumentiert, dass die Beschäftigung mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Infrastruktur ein Verständnis der gegenwärtigen städtischen Situation ermöglicht, wie sie in Städten des globalen Nordens und Südens relational konstituiert und erlebt wird. Die massiven öffentlichen Investitionen in hochmoderne Infrastrukturen in Ostasien zeigen, wie weit die USA und ein Großteil des Westens zurückgefallen sind. Der Sammelband macht diese Aufholpolitik und die Neugestaltung der städtischen Infrastruktur im Globalen Norden verständlich, indem er sich auf Infrastrukturkonzepte aus dem Globalen Süden stützt. Dieser Ansatz macht deutlich, wie sich die städtische Infrastruktur und ihre Konzeptualisierung ständig verändert. In den sieben Beiträgen geht es um die Infrastruktur und die Tragödie der Entwicklung, die Zeitlichkeit der Klimakrise, aufkommende Technologie-Ökologien der Energie, infrastrukturelle Wiedergutmachung in Haiti und Puerto Rico, Entwässerungsinfrastruktur und zweimal um London: Rekonzeptionierung der Grünflächen und die Transformation des Royal Albert Dock. Es folgen zwei Nachworte.