Detailergebnis zu DOK-Nr. 81497
Gemeinsam genutzte Mikromobilität und Verkehrsgerechtigkeit: Eine Fallstudie in drei europäischen Ländern (Orig. engl.: Shared micro-mobility and transport equity: A case study of three European countries)
Autoren |
X. Guan D. van Lierop Z. An E. Heinen D. Ettema |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Cities 153 (2024) Nr. 105298, 16 S., zahlr. B, T, Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.cities.2024.105298
Gemeinsam genutzte Mikromobilitätsdienste (zum Beispiel gemeinsam genutzte Fahrräder/E-Bikes/E-Roller) haben das Potenzial, die Verkehrsgerechtigkeit zu fördern, indem sie für verkehrsbenachteiligte Gruppen verfügbare Verkehrsmittel anbieten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen benachteiligte Menschen in der Lage sein, gemeinsam genutzte Mikromobilitätsdienste in gleicher Weise wie andere zu nutzen und davon zu profitieren. Während jedoch viele Studien die Auswirkungen von gemeinsam genutzter Mikromobilität auf die Chancengleichheit aus der Perspektive ihrer räumlich und sozial ungleichen Nutzung untersucht haben, bleibt unklar, wie ihre Nutzung zur Linderung von sogenannter "Verkehrsarmut", also nicht ausreichende Mittel zur Teilnahme am Verkehr beitragen kann. Die Studie (der Universitäten Utrecht, Leeds, Cambridge und der technischen Universitäten Dortmund und Trondheim) liefert ein umfassenderes Bild der Rolle, die gemeinsam genutzte Mikromobilitätsdienste für die Verkehrsgerechtigkeit spielen, indem sie die Einflussfaktoren für die Nutzung von gemeinsam genutzter Mikromobilität und ihre Auswirkungen auf die wahrgenommene Verkehrsarmut zwischen verschiedenen Einkommensgruppen untersucht. Es wurden Regressionsmodelle anhand von Daten aus einer Online-Umfrage, die 2022 in drei europäischen Städten (Malmö, Manchester und Utrecht) durchgeführt wurde, entwickelt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass einige verkehrsbenachteiligte Gruppen (ältere Menschen, Frauen, Personen, die kein Auto besitzen, und Bewohnerinnen und Bewohner von Vorstädten) geteilte Mikromobilität weniger nutzen als andere in der Stichprobe. Die gemeinsame Nutzung von Mikromobilität hat wenig Potenzial, die Erreichbarkeit der Nutzenden und die Erschwinglichkeit von Fahrten zu verbessern. Nichtsdestotrotz haben gemeinsam genutzte E-Scooter/E-Mopeds ein großes Potenzial zur Förderung der Verkehrsgerechtigkeit, da sie die Mobilität von Nutzenden mit niedrigem Einkommen im Vergleich zu Nutzenden mit hohem Einkommen in gleichem oder höherem Maße begünstigen.