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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81638

Stresswahrnehmung des Fußverkehrs in vollautomatisierten Fahrzeugverkehrssystemen (Orig. engl.: Perceptions of stress among pedestrians in fully automated vehicle transportation systems)

Autoren M. Specktor
A. Parush
Y. Shiftan
Sachgebiete 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.7.3 Automatisiertes und Autonomes Fahren

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2677, H. 11, 2023, S. 135-147, 15 B, 1 T, 36 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Die Technologie des vollautomatisierten Fahrens (Fully Automated Vehicle Transportation, FAV) bietet anerkanntermaßen eine Reihe von Vorteilen, die in der Literatur angegeben werden: zum Beispiel erhöhte Sicherheit, geringere Emissionen und eine bessere Lebensqualität für Menschen mit Behinderungen oder ohne Fahrerlaubnis. Trotz dieser Vorteile hat sich die Technologie noch nicht durchgesetzt. Demografische Faktoren und die Persönlichkeit der Nutzenden spielen eine große Rolle bei der Akzeptanz der Technologie, aber die Beteiligung von Nichtnutzenden wird oft übersehen. In Anbetracht der derzeitigen Aufmerksamkeit für die FAV-Technologie und ihre Nutzenden ist der Fußverkehr (der die Fahrzeuge nicht nutzt) noch nicht ausreichend untersucht worden. In Zukunft könnten FAVs eingesetzt werden, sobald sie sich als sicher erwiesen haben und von der Öffentlichkeit akzeptiert werden. Ziel der Studie war es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die emotionale Wahrnehmung von Fußgängerinnen und Fußgängern ihre Akzeptanz von FAVs beeinflussen könnte. Die Studie wurde mit Hilfe von Virtual-Reality-Videos durchgeführt, um die Stresswahrnehmung des Fußverkehrs zu untersuchen. Die Videos zeigten identische Szenarien aus der Ich-Perspektive mit verschiedenen räumlichen Kontexten und Aktivitäten in städtischen Verkehrsnetzen, die sowohl von Menschen gesteuerte Fahrzeuge (Human Driven Vehicles, HDVs) als auch futuristische FAVs umfassen. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Stresswahrnehmung des Fußverkehrs je nach Fahrzeugtyp, räumlichem Kontext und Aktivität signifikant unterscheidet. Außerdem unterschieden sie sich signifikant nach Geschlecht und danach, ob das Gehen als sicher empfunden wurde. Das Gehen in reinen FAV-Verkehrssystemen wurde als stressiger empfunden als das Gehen in reinen HDV-Systemen. Frauen gaben tendenziell ein höheres Stressniveau an. Das Überqueren von Straßen und gemeinsam genutzten Straßen wurde ebenfalls mit einem höheren Stressniveau in Verbindung gebracht.