Detailergebnis zu DOK-Nr. 81830
Verbessern verkehrsregelnde Maßnahmen die Sicherheit gefährdeter Verkehrsteilnehmender an signalisierten Knotenpunkten? - Eine Kombination von Kontroll- und Querschnittsstudien mit videobasiert beobachteten Verkehrskonflikten (Orig. engl.: Do traffic countermeasures improve the safety of vulnerable road users at signalized intersections? A combination of case-control and cross-sectional studies using video-based traffic conflicts)
| Autoren |
Q. Shangguan J. Keung L. Fu L. Samara J. Wang T. Fu |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record (TRR): Journal of the Transportation Research Board Vol. 2678, H. 1, 2024, S. 674-690, 3 B, 4 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Der "Global Status Report on Road Safety“ 2018 der WHO stellt fest, dass mehr als die Hälfte aller Todesfälle im Straßenverkehr auf gefährdete Verkehrsteilnehmende, einschließlich Fuß- und Radverkehr sowie Motorradfahrende, zurückzuführen sind. Angetrieben von der Vision, tödliche Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden, haben viele Städte auf der ganzen Welt "Vision Zero“-Initiativen ergriffen und erhebliche Mittel in verschiedene Sicherheitsmaßnahmen investiert. Es fehlt jedoch immer noch an zuverlässigen quantitativen Beweisen für die Wirksamkeit dieser Gegenmaßnahmen in Bezug auf die Häufigkeit von Verkehrskonflikten an Knotenpunkten. Statistiken der kanadischen Stadt Toronto aus dem Jahr 2021 zeigen, dass Fuß- und Radverkehr 47 % der Verkehrstoten ausmachen. Das Forschungsprojekt versucht, diese Herausforderung mit einer Kombination aus Kontroll- und Querschnittsstudien anzugehen, mit dem Ziel, die Sicherheitseffekte von drei häufig angewandten Vision Zero-Gegenmaßnahmen zu quantifizieren, nämlich den Abstand zum Fußverkehr, das Verbot des Rechtsabbiegens bei Rot und die Einrichtung eines eigenen Radstreifens. Eine Fallstudie wurde mit Hilfe von Video-Trajektorendaten von 10 signalisierten Knotenpunkten in Toronto durchgeführt. Die Verkehrsinteraktionen zwischen Fahrzeugen und ungeschützten Verkehrsteilnehmenden wurden mit Hilfe einer Videodatenplattform extrahiert, und zwei Ersatzmaße für die Sicherheit, einschließlich der Zeit nach der Kollision und der Konfliktgeschwindigkeit, wurden ermittelt und dann zur Klassifizierung der Konfliktschwere in verschiedene Stufen verwendet. Eine vergleichende Analyse unter Verwendung einer negativen binomialen Regression mit gemischten Effekten wurde durchgeführt, um die Auswirkungen der verschiedenen Maßnahmen auf die Häufigkeit von Verkehrskonflikten unter bestimmten Straßenwetter- und Verkehrsbedingungen zu quantifizieren. Die Ergebnisse der kanadisch-chinesischen Zusammenarbeit zeigen, dass diese drei Arten von verkehrsbezogenen Gegenmaßnahmen die Häufigkeit von Verkehrskonflikten mit hohem und mittlerem Risiko wirksam reduzieren können, wobei die Häufigkeit von Konflikten durch verschiedene Verkehrsstärken, Wetter- und Umweltbedingungen und Fußverkehrssignale gemindert wird. Diese Erkenntnisse könnten Fachleuten und Politik im Bereich der Straßenverkehrssicherheit dabei helfen, besser informierte Entscheidungen über ihre Initiativen und Projekte zur Straßenverkehrssicherheit zu treffen.