Detailergebnis zu DOK-Nr. 81939
Modellierung von Anpassungsfaktoren für Fuß- und Radverkehr bei abbiegenden Fahrzeugen an signalisierten Knotenpunkten (Orig. engl.: Modeling adjustment factors for pedestrians and bicycles on turning vehicle movements at signalized intersections)
| Autoren |
J. Schmitz N. Wu J. Geistefeldt |
|---|---|
| Sachgebiete |
6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 5.5 Radverkehr, Radwege |
Transportation Research Record (TRR): Journal of the Transportation Research Board Vol. 2678, H. 2, 2024, S. 105-117, 13 B, 1 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
An signalisierten Knotenpunkten kann die Kapazität der abbiegenden Fahrzeugströme durch kollidierenden Fuß- und Radverkehr, die sich dieselbe Signalphase teilen, beeinträchtigt werden. Um diesen Effekt zu analysieren, wurden Messungen an zwölf Fußgänger- und Fahrradüberwegen an signalisierten Knotenpunkten in Deutschland durchgeführt, die mehr als 4 300 Signalzyklen umfassten. Die Kapazitätsverringerung kann durch Schätzung der Blockadezeit möglicher abbiegender Fahrzeuge berücksichtigt werden. Die empirischen Analysen ergaben, dass neben dem Fuß- beziehungsweise Radverkehrsaufkommen weitere Parameter wie die Dauer der Grünzeit und die Umlaufzeit der Signalsteuerung sowie die Breite des Fußgängerüberwegs die Sperrzeit beeinflussen. Die Einflussparameter wurden durch mikroskopische Simulationen weiter analysiert. Da die derzeitigen Verfahren zur Bewertung der Verkehrsqualität im US-amerikanischen Highway Capacity Manual (HCM) und im deutschen HBS nicht alle diese Parameter ausreichend berücksichtigen, wurde in der Arbeit der Ruhruniversität Bochum ein neues Modell auf der Grundlage der Lückenakzeptanztheorie entwickelt. Das neue Modell verwendet die relevanten Einflussparameter direkt als Eingangsgrößen, sodass eine genaue Berechnung der Verlustzeit erreicht wird. Das neue Modell wurde so abgeleitet, dass es in die bestehenden Verfahren zur Bewertung der Verkehrsqualität, zur Ermittlung der Anpassungsfaktoren des Sättigungsdurchflusses oder der Kapazität für Wendevorgänge eingebunden werden kann. Für praktische Anwendungen wird auch eine Vereinfachung des exakten Modells vorgestellt, die eine gute Anpassung der Daten ermöglicht.