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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81923

Integration von autonomen Bussen als Tür-zu-Tür-Dienst und für die erste und letzte Meile in den öffentlichen Nahverkehr: Ergebnisse aus einem Stated-Choice-Experiment (Orig. engl.: Integrating autonomous busses as door-to-door and as first-, last-mile service into public transport: Findings from a stated choice experiment)

Autoren C. Klinkhardt
K. Kandler
N. Kostorz
M. Heilig
M. Kagerbauer
P. Vortisch
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.7.3 Automatisiertes und Autonomes Fahren
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Transportation Research Record (TRR): Journal of the Transportation Research Board Vol. 2678, H. 2, 2024, S. 605-619, 8 B, 3 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Autonome Busse und On-Demand-Dienste (OD) haben das Potenzial, das öffentliche Verkehrssystem zu verbessern. Die Forschung zu den potenziellen Auswirkungen auf den Verkehr ist jedoch noch nicht abgeschlossen, vor allem weil es an Anwendungsfällen für autonomes Fahren als Teil des öffentlichen Verkehrs mangelt. Die Verfügbarkeit von Daten zur offengelegten Präferenz für Verkehrsmittelwahlentscheidungen ist daher sehr begrenzt. Aus diesem Grund haben die Autoren des KIT in Karlsruhe ein "Stated Choice"-Experiment durchgeführt, um die Präferenzen bei der Verkehrsmittelwahl in Bezug auf Anwendungsfälle als Hauptverkehrsmittel und als Lösung für die "erste und letzte Meile" zu ermitteln. Dabei wurde unterschieden auch zwischen OD und fahrplanbasierten Diensten. Die Zielpopulation der Umfrage ist die Bevölkerung von Baden-Württemberg im Südwesten Deutschlands. Die Antworten von 1 434 Personen wurden mit einem verschachtelten Logit-Ansatz ausgewertet. Auf dieser Basis wurden exemplarische Nutzenfunktionen aufgestellt und Empfehlungen für effiziente Formen des Einsatzes von autonomen Bussen in Ergänzung zu bereits bestehenden, gut ausgebauten öffentlichen Verkehrssystemen deskriptiv abgeleitet. Es zeigte sich, dass unter den gegebenen Bedingungen Besitzerinnen und Besitzer von ÖPNV-Zeitkarten ohne Auto im Haushalt das größte Interesse an der Nutzung autonomer Busse haben. Autobesitzerinnen und -besitzer ohne Smartphone sehen einen geringeren Nutzen. Es hat sich auch gezeigt, dass die Rekrutierungsmethode der befragten Personen entscheidend ist. Diejenigen, die über soziale Medien erreicht wurden, äußerten sich deutlich positiver als diejenigen, die über ein Online-Panel kontaktiert wurden. Weitere Auswertungen zeigen, dass autonome Busse ähnlich wie der bestehende ÖPNV eingeschätzt werden und somit auf mittleren Strecken ein besonders hohes Potenzial haben, insbesondere wenn ihr Einsatz zu kürzeren Zugangswegen führt.