Detailergebnis zu DOK-Nr. 81917
Modellierung einer städtischen Seilbahn, die in ein dichtes Verkehrssystem integriert ist (Orig. engl.: Modeling of an urban ropeway integrated into a crowded transit system)
| Autoren |
K. Hofer M. Haberl M. Fellendorf |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Transportation Research Record (TRR): Journal of the Transportation Research Board Vol. 2678, H. 2, 2024, S. 654-665, 2 B, 4 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
In vielen mittelgroßen europäischen Städten stoßen die auf Straßenbahnen und Bussen basierenden öffentlichen Verkehrssysteme an ihre Kapazitätsgrenzen. Seilbahnen haben sich in mehreren lateinamerikanischen Städten als geeignete Erweiterung des Verkehrsangebots erwiesen. Nur wenige Verkehrsnachfragemodelle versuchen, die Auswirkungen von städtischen Seilbahnen zu prognostizieren. Bislang berücksichtigen alle diese Modelle nicht die spezifischen Eigenschaften einer Seilbahn. In der Arbeit der TU Graz sollte ein Verkehrsmittelwahlmodell geschätzt werden, das eine Seilbahn als separates Verkehrssystem berücksichtigt. Im Vergleich zum Busbetrieb in europäischen Städten versprechen Seilbahnen eine bessere Fahrplaneinhaltung, weniger Verspätungen beim Start durch hohe Taktraten und einen besseren Fahrgastkomfort durch höhere Kapazitäten. Diese Vorteile müssen im Verkehrsnachfragemodell durch verkehrsträgerspezifische Parametereinstellungen berücksichtigt werden, die auf der Grundlage einer Umfrage geschätzt werden. Es wurde ein "Stated Choice"-Experiment durchgeführt, bei dem die Befragten realistische Reisesituationen mit einer Seilbahn mit denen traditioneller städtischer Verkehrsmittel verglichen, wobei Aspekte wie Zugangs- und Ausstiegszeit, Wartezeit, Fahrtzeit, Fahrtkosten, Zuverlässigkeit und Überfüllung berücksichtigt wurden. Die zur Auswahl stehenden Situationen wurden aus beobachteten Reisedaten ausgewählt, um sie so realistisch wie möglich zu gestalten. Die Parameterschätzung mithilfe eines gemischten Logit-Modells (ML) zeigt, dass Gedränge und Zuverlässigkeit sowie die persönliche Einstellung der potenziellen Nutzenden einen statistisch signifikanten Einfluss auf das Wahlverhalten der Menschen in Graz, einer mittelgroßen Stadt in Österreich (mit 300 000 Einwohnerinnen und Einwohnern) haben.