Detailergebnis zu DOK-Nr. 82097
Junge Menschen und ihr Mobilitätsverhalten
| Autoren |
S. Gerwens |
|---|---|
| Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
ADAC-Expertendialog: Fakten und Infos rund um die Mobilität (2025) Nr. 27, 4 S.
Der ADAC hat eine aktuelle Umfrage zur Einstellung junger Menschen zur Mobilität (mit 1 100 Personen) durchgeführt und im Expertendialog, Ausgabe 27, dargestellt. Die Gruppe zwischen 15 und 25 Jahren hat einen Anteil von rund zehn Prozent in der Bevölkerung und bildet somit eine stimmgewaltige Gruppe. Die Interessen und Einstellungen der Altersklasse sind allerdings in vielen Bereichen aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen und Lebenssituationen sowie des altersbeschränkten Zugangs zu (motorisierten) Mobilitätsoptionen heterogen. Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Sorge vor durch den Verkehr verursachten Klima- und Umweltbelastungen in der Zielgruppe zwar vorhanden, das Bewusstsein dafür aber nicht stark ausgeprägt ist. Die Affinität zur Automobilität ist in allen Jahrgängen tief verankert und wird sich somit über die nächsten Jahre weiter fortsetzen. Das gilt auch für junge Menschen in einem urbanen Umfeld. Jüngere Menschen blicken insgesamt zuversichtlich in die persönliche Zukunft. Der gesellschaftliche Zustand wird im Vergleich dazu in der Entwicklung kritisch gesehen. Klima- und Umweltsorgen dominieren dabei nicht die Aussicht. Ein abweichendes Mobilitätsverhalten junger Erwachsener im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist nicht zu erwarten. Die Autonutzung liegt an einem gewöhnlichen Tag bei den 22- bis 25-Jährigen bereits bei 37 Prozent der Wege. Eine Abkehr der Jüngeren vom Auto zeichnet sich nicht ab. Im Hinblick auf strengere Regelungen für den motorisierten Verkehr zeigen junge Menschen eher Ablehnung. Generell Tempo 30 innerorts wird von 71 Prozent der Befragten nicht befürwortet. Das Deutschlandticket bietet für gut die Hälfte der jungen Menschen den Zugang zum ÖPNV, auf dem Land sind es immerhin noch 40 Prozent. Die Gruppe der Radfahrenden, die mehr als 100 Tage im Jahr im Sattel sitzen, reduziert sich in der Phase zwischen 15 und 25 Jahren um rund ein Drittel von 23 auf 16 Prozent. Bei den 15- bis 17-Jährigen haben E-Scooter den größten Zuspruch. Insgesamt polarisiert das Thema auch bei den jüngeren Menschen. Für die Akzeptanz ist die Balance zwischen Angebot und Nachfrage von E-Scootern vor Ort entscheidend. Für eine Ausweitung des Angebots gibt es bei den Befragten keine Mehrheit. Jedes Verkehrsmittel benötigt seinen Platz. Daher sind bei Bedarf die Voraussetzungen in der Infrastruktur lokal anzupassen.