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Detailergebnis zu DOK-Nr. 82025

Konfiguration algorithmischer Methoden für die Planung von Liniennetzen und Fahrplänen im öffentlichen Verkehr

Autoren A. Migl
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Stuttgart: Universität Stuttgart, 2024, Dissertation, XV, 166 S., zahlr. B, T, Q, ISBN 978-3-982138-5-2, (Veröffentlichungen aus dem Institut für Straßen und Verkehrswesen, Heft 64). - Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.isv.uni-stuttgart.de/schriftenreihe/

In den vergangenen Jahren wurden mathematische Optimierungsverfahren entwickelt, um die Schritte der ÖV-Angebotsplanung zu automatisieren. In der Einsatzplanung sind Optimierungsverfahren etabliert. Sie sind in kommerziellen Softwareprodukten implementiert und werden von Verkehrsbetrieben eingesetzt. Auch bei der Fahrplanbildung gibt es zunehmend Praxisanwendungen, die auf Optimierungsverfahren zurückgreifen. Das ist bei der Liniennetzplanung anders. Hier existieren zwar zahlreiche Optimierungsverfahren, sie konnten sich bisher allerdings nicht in der Praxis durchsetzen. Stand der Technik für die Liniennetzplanung sind deshalb rechnergestützte Intuitivverfahren, bei denen Planende eine gewisse Anzahl an Lösungen entwerfen und die Wirkungen mit Verkehrsplanungsmodellen berechnen. Ein Zielkonflikt der Angebotsplanung besteht darin, die unterschiedlichen Anforderungen von Betreibern und Fahrgästen an ein ÖV-Angebot zu berücksichtigen. Während Betreiber die Betriebskosten minimieren wollen, sind für die Fahrgäste eine geringe Reisezeit und eine geringe Umsteigehäufigkeit wichtig. Bei einem solchen Zielkonflikt werden in der Regel mehrere mögliche Lösungen erzeugt. Die Bewertung dieser Lösungen erfolgt anhand von Kenngrößen, die prinzipiell entgegengesetzt wirken. Diese Kenngrößen werden mit dem "Pareto-Kriterium“ einander gegenübergestellt. Eine erzeugte Lösung gilt als "Pareto-optimal“, wenn eine Kenngröße der Lösung nicht verbessert werden kann, ohne gleichzeitig eine andere Kenngröße zu verschlechtern. Alle Lösungen mit dieser Eigenschaft bilden die "Pareto-Front“. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die algorithmische Erstellung von Liniennetzen, von Fahrplänen und von Umlaufplänen für den ÖV. Dabei geht es nicht um die Neu- oder Weiterentwicklung von Optimierungsverfahren, sondern um die geschickte Nutzung bereits vorhandener Verfahren. Hierfür wird die Open-Source-Bibliothek LINTIM (2022) genutzt.