Detailergebnis zu DOK-Nr. 82021
Grenzüberschreitend mobil: Öffentlicher Verkehr im deutsch-polnisch-tschechischen Verflechtungsraum
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M. Filter |
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5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
München: oekom Verlag, 2024, 492 S., zahlr. B, T, Q, bilinguales Ortsverzeichnis, Anhang. - ISBN 978-3-98726-170-1. - Online-Ressource: verfügbar unter: DOI: https://doi.org/10.14512/9783987264634
Die Dissertation aus der TU Berlin leistet einen Beitrag zum Disziplinen übergreifenden Verständnis des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs zwischen Deutschland, Polen und Tschechien. Sie nähert sich dem Forschungsgegenstand aus einem historischen Blickwinkel und schärft damit das Bewusstsein für die langfristigen Entwicklungslinien. Mit der vertiefenden Fallstudie zur Euroregion Neisse-Nisa-Nysa wird ein regionaler Schwerpunkt gesetzt, der zu einer auf urbane Räume zentrierten Raumordnungs- und Verkehrspolitik etwas hinzufügen will. Die Sekundärdatenerhebung, die Historie und Gegenwart gleichsam umfasst, bereitet die Grundlage für einen umfangreichen Diskurs mit regional zuständigen Akteuren aus Verwaltung, Politik und Verkehr. Dieser stellt einen wesentlichen methodischen Kern der Arbeit dar und wird von einer Bürgerbefragung als quantitatives Element ergänzt, sodass sowohl die Experten- als auch die Nutzendenperspektive eingenommen wird. Als Ergebnis werden zudem Maßnahmen und Handlungsempfehlungen abgeleitet, die sich an die handelnden Akteure auf regionaler, nationaler sowie europäischer Ebene richten, wobei der Fokus auf Raumordnung und Verkehrspolitik gelegt wird. Eine wesentliche Erkenntnis der Arbeit beinhaltet gleichwohl eine Forderung: Der nachgewiesenen Zunahme der grenzübergreifenden Verflechtungsbeziehungen kann vor dem Hintergrund der verkehrs- und umweltpolitischen Zielsetzungen nur mit einem deutlichen Ausbau des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrsnetzes begegnet werden. Die Eisenbahn, die ihre Leistungsfähigkeit in der Vergangenheit vielfach unter Beweis gestellt hat und unter dem Stichwort Regionalisierung vielerorts eine Renaissance erfahren hat, kann zukünftig auch im grenzüberschreitenden Verkehr eine tragende Rolle übernehmen, sofern es gelingt, die bestehenden Teilnetze zu erweitern und unter Anwendung definierter Angebots- und Qualitätsstandards besser miteinander zu verknüpfen. Dabei müssen die vorhandenen Instrumente deutlich stärker auf die Bedürfnisse der Grenzregionen ausgerichtet und die Entscheidungs- und Handlungskompetenzen vor Ort gestärkt werden.