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Detailergebnis zu DOK-Nr. 82160

Weiterentwicklung der Verfahren zur Ermittlung der Kapazität von Knotenpunkten mit Lichtsignalanlage

Autoren J. Schmitz
Sachgebiete 6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA
5.5 Radverkehr, Radwege
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung)

Bochum: Lehrstuhl für Verkehrswesen, Ruhr-Universität Bochum, 2024, 198 S., zahlr. B, T, Q, (Schriftenreihe Lehrstuhl für Verkehrswesen (Ruhr-Univ. Bochum) H. 45). - Online-Ressource: Zugriff über: https://doi.org/10.13154/294-12124

Die Verfahren für die Bewertung der Verkehrsqualität an Knotenpunkten mit Lichtsignalanlage (LSA) im deutschen Regelwerk (zum Beispiel HBS und RiLSA) basieren teilweise auf sehr alten empirischen Grundlagen, die das heutige Verkehrsgeschehen nicht mehr genau abbilden. Dies betrifft insbesondere die Methoden zur Berechnung der Fahrstreifenkapazität der Knotenpunkte, welche für die verkehrstechnische Dimensionierung von großer Bedeutung sind. In seiner Dissertation hat der Autor die Berechnungsmodelle für Knoten- punkte mit LSA anhand umfangreicher Verkehrserhebungen und mikroskopischer Verkehrsflusssimulationen umfassend überprüft und um einen neuen Berechnungsansatz für den Einfluss des Fuß- und Radverkehrs auf bedingt verträglich signalisierte Abbiegeströme erweitert. Die empirischen Analysen bestätigten den Grundwert der Sättigungsverkehrsstärke für reinen Pkw-Verkehr unter Standardbedingungen, ergaben jedoch geringere Einflüsse der Steigung und des Abbiegeradius sowie einen zusätzlichen Einfluss der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Hinsichtlich der Beeinflussung bedingt verträglich signalisierter Abbiegeströme durch den parallel querenden Fuß- und Radverkehr zeigte sich, dass die bisherigen Annahmen den tatsächlichen Einfluss auf die Kapazität unter- schätzen und weitere systematische Einflussparameter zu berücksichtigen sind. Daher wurde ein neues Modell zur Berechnung der Belegungszeit von Fußgänger- und Radfurten auf der Grundlage der Zeitlückentheorie entwickelt, welches diese Parameter als Eingangsgrößen verwendet. Im Ergebnis der Arbeit liegen aktuelle und empirisch validierte Berechnungsmodelle für die verkehrstechnische Bewertung von Knotenpunkten mit LSA vor, welche eine wichtige Grundlage für die Fortschreibung des Regelwerks darstellen. Den hier dokumentierten Untersuchungen liegen Teile der im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, unter FE-Nr. 03.0569/2018/DGB durchgeführten Forschungsarbeit im Rahmen des Forschungsprogramms Straßenwesen zugrunde.