Detailergebnis zu DOK-Nr. 82228
Entwicklung und exemplarische Anwendung eines Verfahrens zur Quantifizierung von Mobilitätsoptionen
| Autoren |
F. Henkel |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Kassel: Kassel University Press, 2025, XXVII, 250 S. zahlr. B, T, Q, (Schriftenreihe Verkehr H. 38). - Zugl. Diss. Univ. Kassel, 2024. - ISBN 978-3-7376-1229-6
Die mobilitätsbezogene soziale Exklusion beschreibt den Prozess, durch den Menschen durch unzureichende Mobilitätsoptionen nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Die konzeptionelle Grundlage dieser Arbeit stellt der Befähigungsansatz dar, welcher ein konzeptioneller Ansatz zur Messung von menschlichem Wohlergehen und Gerechtigkeit ist. Aus diesem kann abgeleitet werden, dass Menschen dazu befähigt werden sollen, ihre gewünschten Ortsveränderungen realisieren zu können. Die tatsächlichen Ortsveränderungen (Mobilitätsverhalten) sind dabei nicht das Maß für ausreichende Mobilität, sondern die Mobilitätsoptionen. Auf Basis einer umfangreichen Literaturanalyse wurden die Einflussgrößen auf die Mobilitätsoption, welche bei dem Verfahren berücksichtigt werden, bestimmt. Die Einflussgrößen lassen sich in Merkmale der objektiven Erreichbarkeit und Merkmale des Individuums differenzieren. Die objektiven Merkmale setzen sich aus der Raum- und Siedlungsstruktur, dem Verkehrsangebot und den Zeitordnungen zusammen. Die Merkmale des Individuums sind die Ressourcen, die Fähigkeiten, die Wahrnehmung und die soziale Rolle einer Person. In das Berechnungsverfahren fließen normative Vorgaben der Daseinsvorsorge ein. Definiert werden 36 Zielgelegenheits-Typen der Daseinsvorsorge (wie zum Beispiel Lebensmittel-Geschäfte, Krankenhäuser und Schulen), die im Berechnungsverfahren berücksichtigt werden. Für jeden Zielgelegenheits-Typ wird eine akzeptable und eine optimale Anzahl zu erreichender Zielgelegenheiten festgelegt. Zudem werden je Zielgelegenheits-Typ eine maximal zumutbare Reisezeit definiert. Das entwickelte Verfahren zur Quantifizierung von Mobilitätsoptionen besteht im Wesentlichen aus fünf Berechnungsschritten.