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Detailergebnis zu DOK-Nr. 82335

Gehen und Begehbarkeit in Delhi: Diskrepanz zwischen Umweltwahrnehmung und Verhalten (Orig. engl.: Walking and walkability in Delhi: Dissonance between environmental perception and behavior)

Autoren A. Mondschein
Sachgebiete 5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
17.1 Verkehrsplanung, Verkehrssicherheit, Entwurf

Transportation Research Record (TRR): Journal of the Transportation Research Board Vol. 2678, H. 7, 2024, S. 845-856, 6 B, 3 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Es gibt allgemeine positive Zusammenhänge zwischen Begehbarkeit (Walkability), Gehverhalten und dem Wohlbefinden. Diese Zusammenhänge wurden jedoch im globalen Süden, insbesondere an Orten mit erheblichen Umweltbelastungen, bisher kaum untersucht. Die Studie untersuchte die Zusammenhänge zwischen wahrgenommener Begehbarkeit, Gehverhalten und subjektivem Wohlbefinden anhand einer Umfrage unter Bewohnerinnen und Bewohnern zweier Stadtteile in Delhi (Indien). Insbesondere wurde untersucht, ob die wahrgenommene Begehbarkeit unter Umweltstressbedingungen mit dem Gehverhalten zusammenhängt und wie sich das Gehen und die Wahrnehmung der Gehumgebung auf das subjektive Wohlbefinden auswirken. Nach einer deskriptiven Untersuchung der Mobilität und der Wahrnehmungen wurde das Konzept der "Gehdissonanz” empirisch operationalisiert. Es beschreibt einen Zustand, in dem Personen trotz negativer Wahrnehmung der Begehbarkeit häufig zu Fuß gehen. Mittels multivariater linearer Regression wurde der Zusammenhang zwischen Gehdissonanz und subjektivem Wohlbefinden unter Berücksichtigung anderer Faktoren bewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass in beiden Stadtvierteln die Wahrnehmung einer geringen Umweltqualität mit der Wahrnehmung schlechter Gehbedingungen einherging. Dennoch korrelierte das Gehverhalten nicht durchgängig mit diesen Wahrnehmungen. Der Konflikt zwischen Wahrnehmung und Verhalten beim Gehen kann mit Auswirkungen auf das Wohlbefinden verbunden sein, die für Entscheidungstragende, die in die Verkehrsinfrastruktur und die bebaute Umwelt investieren, von Bedeutung sein sollten.