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Detailergebnis zu DOK-Nr. 82312

Mindestanforderungen an die Infrastruktur für vernetzte, bedingt- und hochautomatisierte Fahrzeuge : Forschungsprojekt MB4_20_05E_01 auf Antrag der Arbeitsgruppe Mobilität 4.0 (MB4)

Autoren R. Schneider
A. van Linn
M. Häberling
A. Kouvelas
M. Makridis
Y. Zhang
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung)
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2025, 144 S., zahlr. B, 12 T, zahlr. Q, (Bundesamt für Straßen (Bern), H. 1802)

Die Einführung vernetzter, bedingt- und hochautomatisierter Fahrzeuge in der Schweiz wird in der kommenden Dekade erwartet. Während rechtliche Grundlagen im Aufbau sind, bleibt offen, ob die bestehende Straßeninfrastruktur genügt oder ob gezielte Anpassungen erforderlich werden und Mindestanforderungen an die Infrastruktur zu stellen sind. Insbesondere folgende Kernfragen wurden im Rahmen der Studie gestellt und beantwortet: Müssen sich automatisierte Fahrzeuge an bestehende Infrastruktur anpassen oder umgekehrt? Welche physischen und digitalen Infrastrukturkomponenten sind unverzichtbar? Welche Anforderungen an die Infrastruktur stellen sich in unterschiedlichen Betriebsumgebungen (ODD – Operational Design Domains). Die Mindestanforderungen an die Infrastruktur lassen sich in drei Teilbereiche unterteilen: Den Teilbereich Sicherheit, den Teilbereich Technik und den Teilbereich Betrieb. Damit die Mindestanforderungen an die Infrastruktur realisiert werden können braucht es eine Digitalisierung der physischen Infrastruktur, eine Integration von Sensorik in Straßeneinrichtungen, die Berücksichtigung von Aspekten der Cybersicherheit z.B. eine Cybersicherheitsarchitektur mit PKI und sicheren Updateprozessen. Sämtliche Innovationsprozesse müssen in der Lage sein ein Mischverkehrsmanagement während der Übergangsphase zu gewährleisten. Für ein künftiges, funktionierendes Verkehrssystem braucht es eine technische Entwicklung, welche Synergien zwischen Fahrzeug- und Infrastrukturtechnik vereint. Der Fokus auf die Fahrzeugsensorik allein reicht nicht aus. Um den kooperativen intelligenten Transport zu ermöglichen, braucht es klare Standards und Interoperabilität als Grundvoraussetzung. Die Infrastruktur fungiert dabei sowohl als "Ermöglicher“ (V2X, Datenbereitstellung) als auch als "Optimierer“ (Verkehrssteuerung). Weiter zeigt die Studie, dass die künftigen Entwicklungen einen gesellschaftlichen Nutzen liefern müssen. Im Fokus stehen, ein Potenzial für bessere Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit. Entscheidend für den Erfolg der Einführung von autonomen Fahrzeugen erscheinen die Ansprüche an den Datenschutz und generell Fragen der Technologieakzeptanz der Bevölkerung. Aus der Studie wird weiterer Forschungsbedarf in folgenden Themenbereichen ersichtlich: Interoperabilität & Standardisierung; Datenschutz & Datenintegrität; wirtschaftliche Anreize, neue Geschäftsmodelle sowie Resilienz & Cybersecurity und Übergangsszenarien im Mischverkehr.