0900 132 | |
Europäische Normung - Internationaler Vergleich von CEN- Prüfverfahren zur Ermittlung der Verdichtbarkeit von Asphalt und Bestimmung der Bezugs-Raumdichte | |
7.170 | |
IDN 706413 | |
Forschungsstelle |
Technische Universität Braunschweig, Institut für Straßenwesen (Prof. Dr.-Ing. R. Leutner) |
---|---|
Bearbeiter |
Hagner, T. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bonn |
Stand | Abschluss: Dezember 1997 |
Die europäischen Normen (EN) enthalten drei Laborgeräte zur Herstellung von Asphalt-Probekörpern: Marshall-Verdichter, Gyrator und Vibrationsverdichter. Die Probekörper werden u.a. zur Bestimmung der Raumdichte, der Verdichtbarkeit sowie der Bezugsraumdichte verwendet. An zwei Asphaltbetonen (AB 0/11 deutsch, BB 0/10 französisch) und einem Splittmastixasphalt (SMA 0/11 deutsch) wurde ein Vergleich der drei Geräte durchgeführt. Von jeder Mischgutart wurden Varianten dahingehend rezeptiert, daß in drei Laboratorien leicht, normal und schwer verdichtbare Gemische für Deckschichten zum Einsatz kamen.Die Abschätzung der Verdichtbarkeit erfolgte über die Dickenänderung: bei den Marshall-Probekörpern nach jedem Verdichtungsschlag, bei den Gyrator-Probekörpern nach jeder Umdrehung. Das englische Verfahren zeigt hier prinzipielle Schwächen und hält einem Vergleich nicht stand. Die an den in Frankreich und in Deutschland hergestellten Gyrator-Probekörpern damit ermittelten Kennwerte für die Verdichtbarkeit liegen auf einem niedrigeren Niveau als die der Marshall-Probekörper. Während beim Marshall- Verdichter die Möglichkeit von Kornzertrümmerungen in Abhängigkeit von der Anzahl der Schläge zu beachten ist, besteht beim Gyrator mit zunehmender Zahl der Umdrehungen die Gefahr einer Überfettung der Mantelfläche des Probekörpers. Die Bestimmung der Bezugsraumdichten erfolgte gemäß EN-Entwurf nach dem SSD-Verfahren ( Saturated, Surface Dried). Die Ergebnisse zeigen, daß die aus schwer verdichtbarem Mischgut geformten Gyrator- Probekörper geringere Bezugsraumdichten aufweisen als die Marshall-Probekörper, die wiederum von den vibrationsverdichteten Probekörpern übertroffen werden. Mit zunehmender Verdichtungswilligkeit des Asphalts war jedoch unabhängig vom Verdichtungsverfahren eine Annäherung an die Bezugsraumdichte der Marshall-Probekörper zu verzeichnen. Unabhängig vom Gerätevergleich ist festzustellen, daß die geprüften französischen Gemische bei gleicher Verdichtungsarbeit deutlich höhere Hohlraumgehalte aufweisen als die ausgewählten deutschen Asphalte gemäß ZTV Asphalt. Der Vergleich ergab folgende Reihung: Marshall-Verdichter, Gyrator, Vibrationsverdichter. Bezüglich des Kriteriums "Verdichtbarkeit" ist der Vibrationsverdichter als problematisch einzustufen. Die Festlegung einheitlicher Regelungen ist für die Versuchsauswertung bei allen Verfahren notwendig. Hinsichtlich des Kriteriums "Bezugsraumdichte" erscheint eine eindeutigere Definition des Prüfbedingungen für die Herstellung von Probekörpern erforderlich. |
|
Veröffentlichung |