Ein ausreichender Schichtenverbund verbessert die Nutzungsdauer von Asphaltstraßen und bewirkt eine deutliche Kostenersparnis durch geringeren Unterhaltungs- und Erneuerungsaufwand. Dagegen können zu hohe Anforderungswerte zu überhöhten Herstellungskosten führen. Im Technischen Regelwerk sind bis heute keine qualitativen Anforderungen für den Schichtenverbund enthalten. Die Forschungsarbeit sollte dazu beitragen, den fehlenden Zusammenhang zwischen dem Schichtenverbund und der Nutzungsdauer der Asphaltbefestigung herzustellen. Deshalb wurden im Rahmen dieser Forschungsarbeit Schichtenverbundprüfungen an Bohrkernen aus Untersuchungsstrecken im Alter zwischen 4 und 12 Jahren, unterschiedlicher Bauklasse und im augenscheinlich "guten" sowie "schlechten" Zustand durchgeführt. Ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Oberflächenzustand und der bei der Prüfung des Schichtenverbundes nach Leutner ermittelten Scherkraft konnte anhand vorliegender Untersuchungen nicht nachgewiesen werden. Die Bewertungen der Schichtgrenzenflächen der einzelnen Bohrkerne haben dagegen deutliche Hinweise auf die Ursachen von geringem oder fehlendem Verbund erge ben. Aus den durchgeführten Asphaltuntersuchungen konnte der Einfluss einzelner Asphalteigenschaften der fertigen Schicht auf die zeitliche Veränderung des Schichtenverbundes abgeleitet werden. Insbesondere der Hohlraumgehalt der Asphaltdeckschicht beeinflusst den Schichtenverbund während der Nutzungsdauer maßgebend. Anhand der ermittelten Untersuchungsergebnisse und aus den Erkenntnissen der früheren Forschungsarbeiten wurden für den Schichtenverbund, abhängig von der Schichtgrenze, für den Zeitpunkt der Bauabnahme bezüglich der Scherkraft Mindestanforderungen vorgeschlagen, die für den Regelfall angewendet werden können. Die bereits vorhandenen Vorschläge für die Höhe des Schichtenverbundes sind sinnvoll, wenn besondere Anforderungen vorliegen.