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Ausziehversuche an Ankern für Betonfahrbahnen | |
8.116 | |
IDN 706080 | |
Forschungsstelle |
Technische Universität München, Prüfamt für Bau von Landverkehrswegen (Prof. Dr.-Ing. J. Eisenmann) |
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Bearbeiter |
Neumann, U. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bonn |
Stand | Abschluss: Dezember 1992 |
Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) wurden vergleichende Ausziehversuche an Ankern für Betonfahrbahnen zur Ermittlung der Ausziehkräfte durchgeführt. Eine Verankerung soll beim Anfügen von Fahrstreifen ein Abwandern und ein damit verbundenes Öffnen der Längspreßfuge verhindern. Desweiteren wird durch die aktivierte Rißverzahnung bzw. Reibung der Lastfall "Freier Plattenrand"an der Längspreßfuge entschärft und damit die Beanspruchung der Betondecke infolge Verkehrsbelastung reduziert. Die Versuche wurden an Prismen (22 x 30 x 45 cm) aus Frischbeton (Alter 14 bis 25 Tage) und aus Altbeton (Sanierungsmaßnahme einer bestehenden Betonfahrbahn) für Anker (o 20 mm, 1 = 800mm), Schraubanker (o 20 mm, 1 = 2 x 400 mm) und Verbundanker(o 20 mm, zwei Klebepatronen Typ A und B) durchgeführt. Die Prüfungen erfolgten teilweise bei Raumtemperatur und nach einer Frost-Tau-Wechselbeanspruchung als zentrischer Ausziehversuch bei erstmaliger Belastung und nach dynamischer Belastung zur Simulation der in situ auftretenden Beanspruchung infolge Temperaturänderungen (2 X 5. 000 Schwingspiele). Bei dem in den ZTV Beton-StB 91 geforderten Ankerdurchmesser von 20 mm (max. Rippendurchmesser 23 mm) liegt die Streckgrenze bei einer Kraft von etwa 160 bis 170kN. Oberhalb wurden bei dem in Frischbeton einbetonierten Anker (1 = 800 mm, 24 cm kunstoffbeschichtet) maximale Ausziehkräfte von etwa 200 kN erreicht, wobei sowohl ein Anker- als auch Betonversagen auftrat. Bei den Schraubankern wurden Ausziehkräfte von 110 bis 170 kN ermittelt. Die große Streuung und die niedrigeren Absolutwerte liegen in den Herstellungstoleranzen begründet. In der Regel erfolgte einBruch des Ankers am Hülsenrand; es wurde jedoch auch ein Versagen der Gewindegänge beobachtet. Bei den Verbundankern wurde kein Unterschied der zwei untersuchten Fabrikate und kein negativer Einfluß der Frost-Tau-Beanspruchung festgestellt. Unter Beachtung wirtschaftlicher und baupraktischer Gesichtspunkte wurde mit der Kombination "Setztiefe 250 mm, Ankerlänge 650 mm, Bohrdurchmesser 28 mm, Patrone M24, 1 = 265 mm mit einem Klebervolumen von etwa 93cm3" ein gleichgutes Versuchsergebnis wie bei dem einbetonierten Anker (s.o.) erzielt. |
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Veröffentlichung |