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Messungen an einer Versuchsstrecke mit Stahlfaserbeton zur Erneuerung des Fahrstreifens (A 40 bei Herongen)
8.133
IDN 706328
Forschungsstelle Technische Universität München, Lehrstuhl und Prüfamt für Bau von Landverkehrswegen (Prof. Dr.-Ing. G. Leykauf)
Bearbeiter Birmann, D.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Oktober 1997

Die 1972 gebaute, 22 cm dicke Betonfahrbahn der A 40 zwischen Kerken und Herongen weist eine starke Verkehrsbelastung auf und mußte wegen Rißschäden saniert werden. Unter Beibehaltung des Überholstreifens wurde der Fahr- und Standstreifen streifenweise erneuert. Dabei wurde Stahlfaserbeton als Unterbeton der zweischichtigen 22 cm dicken Betondecke verwendet, die unter Zwischenschaltung eines Geotextils auf der vorhandenen, z.T. ausgebesserten Bodenverfestigung aufgelagert ist. Die Fugenabstände wurden zwischen 5 und 20 m variiert. Die Längspreßfuge zwischen Fahr- und Überholstreifen war zur Vermeidung von Zwängungen nicht verankert. Bei der Eignungsprüfung wurde eine Steigerung der statischen Biegezugfestigkeit gegenüber dem Normalbeton um 2 % auf 6,4 N/ mm² und bei der Bauausführung um 15 % auf 6,1 N/mm² festgestellt. Das Verhältnis von Dauerfestigkeit und statischer Biegezugfestigkeit des Stahlfaserbetons liegt im Bereich von konventionellem Straßenbeton. Die Einsenkung am Querscheinfugenrand nimmt mit abnehmender Temperatur und dementsprechend mit zunehmender Fugenöffnung zu. Mit zunehmender Liegedauer nimmt die Einsenkung bei gleicher Temperatur ab, was auf eine Konsolidierung der Auflagerung auf dem Geotextil zurückzuführen sein dürfte. Am Ende des Untersuchungszeitraumes war die mittlere Einsenkung am Querscheinfugenrand langer Platten größer als bei kurzen Platten. Die Einsenkung des zum Vergleich untersuchten Standard-Aufbaues (27 cm Betondecke mit Geotextil auf Bodenverfestigung) ist am Querscheinfugenrand und in Plattenmitte in der gleichen Größenordnung wie beim Aufbau mit gleich langen Stahlfaserbeton-Platten (5 m). Das vom Temperaturzustand abhängige Verwölben der 10 m langen Platten ist größer als das der 5 m langen Platten. Bei 5 m langen Platten sind keine Risse aufgetreten, bei vier 10 bzw. 20 m langen Platten wurden bisher Querrisse beobachtet. Bei der streifenweisen Erneuerung von Betondecken sollte eine versetzte Anordnung der Querscheinfugen wegen der Gefahr der dabei auftretenden Zwängungsspannungen vermieden werden. Ob die Rißbegrenzung durch Stahlfasern anstelle einer Bewehrung auf Dauer erreicht wird, kann noch nicht abschließend beobachtet werden.Das Langzeitverhalten sollte weiter beobachtet werden.

Veröffentlichung