Zurück Vor
1401 197
Zusammenhang zwischen Rauheit und Griffigkeit
4.163
IDN 706067
Forschungsstelle Technische Universität Berlin, Institut für Verkehrsplanung und Verkehrswegebau (Prof. Dr.sc.techn. ETH S. Huschek)
Bearbeiter Merzoug, D.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Februar 1995

Die mit Triangulationslasern berührungslos arbeitenden Meßverfahren bieten die Möglichkeit "Tastschnitte" von der Fahrbahnoberfläche aufzunehmen. Daraus können Rauheitskenngrößen berechnet werden. Ziel dieser Forschungsarbeit ist die Entwicklung von meßbaren Rauheitskenngrößen und der Nachweis des Zusammenhanges zwischen diesen Kennwerten und der Griffigkeit. Die wesentlichen Ergebnisse können wie folgt bewertet werden: 1. Das Laser-Texturmeßgerät der TU Berlin (TU-LTM) ermöglicht das Erfassen von Rauheitsprofilen der Fahrbahnoberfläche sowie die Berechnung von Rauheitskennwerten im Bereich der Makro- und Megarauheit. Im einzelnen werden die folgenden Kennwerte berechnet: a) mittlere Profiltiefe (MPD), b) quadratischer Mittelwert der Texturtiefe (RMS), c) mittlere Texturtiefe (ETD) entsprechend dem Sandfleckverfahren. Desweiteren wird ein Terzbandspektrum für den Wellenlängenbereich von 1 mm bis 500 mm erstellt. 2. Um die Kennwerte für die Makrorauheit mit einer statistischen Sicherheit von 95 % auf eine Genauigkeit von ± 10 % des Meßwertes zu messen, sind: a) auf feinen Fahrbahnoberflächen (MPD < 1 mm), mindestens 5 Profile mit 2 m Länge, b) auf groben Fahrbahnoberflächen (MPD > 1 mm), mindestens 10 Profile mit 2 m Länge erforderlich. 3. Es ist bekannt, daß die Rauheit einer Deckschicht, bedingt durch die Radspuren, im Querprofil erhebliche Unterschiede aufweist. Aber auch in Längsrichtung unterliegt die Rauheit einer Deckschicht erheblichen Schwankungen. So lagen die Differenzen zweier aus jeweils 10 Einzelprofilen berechneter MPD-Werte auf einer Deckschicht im Bereich von 0,01 mm bis 0,18 mm. 4. Die mit der Rauheitssonde der BASt aufgenommenen Rohdaten sind mit dem Rechenprogramm der TU Berlin ausgewertet worden. Die Übereinstimmung der Rauheitskennwerte beider Meßmethoden ist trotz unterschiedlicher Stichprobenerhebung gut. 5. Der vermutete Zusammenhang zwischen der Neigung der µ(s)-Kurve und der Makrorauheit konnte nachgewiesen werden. Für diesen Nachweis ist das PIARC-Modell benutzt worden. Der Rauheitskennwert MPD (mean profile depth) hat sich als für die Neigung der µ(s)-Kurve maßgebender Profilkennwert gut geeignet.

Veröffentlichung Huschek, S.; Merzoug, D.P.: Zusammenhang zwischen Rauheit und Griffigkeit. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 735, 1997, 173 S.