In der vorliegenden Arbeit werden die sehr komplexen Zusammenhänge zwischen dem System Fahrbahn/Fahrzeug, die sich bei unterschiedlicher Bereifung ergeben, untersucht. Die große praktische Bedeutung der Untersuchungen geht aus der kürzlich in der StVZO festgeschriebenen Anhebung der zulässigen Achslasten ( 11,5 t-Antriebsachse; 19t-Doppelachse) sowie der zulässigen Gesamtgewichte der Nutzfahrzeuge hervor, die ursprünglich EG-weit erst für 1993 geplant war. Mit zwei verschiedenen Reifendimensionen wurden Laborversuche im Maßstab 1:1 mit der Spurrinnenmaschine durchgeführt. Bei identischen Radlasten und Reifeninnendrücken erbringt der Einsatz des großvolumigen Reifens eine i.M. um 22 % kleinere Spurbildungsrate als der Tiefladereifen. Für einen objektiven Vergleich muß jedoch deren tatsächlicher Einsatzbereich (Nennlastbereich) berücksichtigt werden. Schwerpunkt der Arbeit sind vergleichende Modellrechnungen, in denen im wesentlichen untersucht wird, wie sich das Niederquerschnitts-Pendant zum großvolumigen Standardreifen bezüglich der Spurrinnenbildung auswirkt. Der Untersuchung wird ein typisches 40 t-Sattelfahrzeug in verschiedenen Fahrsituationen (Ebene,Kurve, Steigung) sowie mit unterschiedlich erhöhten Reifeninnendrücken zugrundegelegt. Der Niederquerschnittsreifen ist im Nennlastbereich um etwa 5 % günstiger zu bewerten als der großvolumige Standardreifen.Die technologischen Maßnahmen zur Vermeidung einer Spurrinnenbildung bei stark belasteten Asphaltstraßen sind begrenzt. Deshalb müssen zusätzlich alle fahrzeugseitig möglichen Maßnahmen, wie Wahl einer günstigen Achskonfiguration und Bereifung, zur Minimierung der zwischen Reifen und Fahrbahn aktivierten Beanspruchungen ausgenutzt werden.