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Vereinheitlichte Europäische Straßenverkehrsbelastung auf Brücken, geeignet für Tragfähigkeits-, Ermüdungs- und Gebrauchsfähigkeitsnachweise am Gesamtwerk und an Einzelbauteilen (Teil B: Tragfähigkeit und Gebrauchsfähigkeit) | |
15.160 | |
IDN 704268 | |
Forschungsstelle |
Technische Hochschule Darmstadt, Institut für Massivbau (Prof. Dr.-Ing. G. König) |
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Bearbeiter |
Hansen, J. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bonn |
Stand | Abschluss: Oktober 1990, Ergänzung: Januar 1991 |
Zur Zeit zeigen die nationalen Lastvorschriften für Straßenbrücken in den Mitgliedsländern der EG erhebliche Abweichungen untereinander in Bezug auf die Lastintensitäten und die Geometrie der Lastbilder. Im vorliegenden Bericht werden die notwendigen vorbereitenden Untersuchungen für die Entwicklung eines vereinheitlichten Lastmodells geführt sowie eine Methodik aufgezeigt, wie die Auswertung von vorgeschlagenen Verkehrslastmodellen in Hinblick auf die Sicherheitsauswirkungen in den Ländern erfolgen kann. Auf der Grundlage von Referenzbrücken, die bezüglich Querschnittsabmessungen und Spannweiten den üblichen ausgeführten Bauwerken in Deutschland entsprechen, werden Schnittgrößenvergleiche zwischen den Ländervorschriften und einem bereits bestehenden Neuvorschlag für ein vereinheitlichtes Lastmodell geführt. Diese Vergleiche führen zu einem Verhältniswert, dem load scaling factor. Die Streuung dieses Faktors belegt den Vereinheitlichungsbedarf und läßt erkennen, daß auch eine Harmonisierung der Bemessungsvorschriften erforderlich sein wird. Lediglich für Deutschland kann ein nahezu konstanter, spannweitenunabhängiger load scaling factor angegeben werden, für die anderen Länder ist dies nicht möglich, ohne sich weit auf die sichere Seite zu legen. Die Einführung zweier weiterer Vergleichsfaktoren, die auch die Bemessungsvorschriften berücksichtigen, zeigt, daß auch große Unterschiede in der Bemessungspraxis der Länder bestehen. Die beiden Faktoren, der design scaling factor delta und der total scaling factor v, geben an, welcher Anteil der Beanspruchung aus der Landesverkehrslast bzw. der Last aus dem neu vorgeschlagenen Lastmodell von den Referenzquerschnitten nach Abzug der Beanspruchung aus ständigen Lasten noch aufgenommen werden kann. Die Querschnitte werden vorab gemäß den Regeln des Eurocode-2 bewehrt. Für Deutschland wäre die Einführung des neu vorgeschlagenen Lastmodells unproblematisch in Bezug auf Bruchsicherheitsnachweise für Biegung, da mit dem oben erwähnten, konstanten load scaling factor die bestehende Bemessungspraxis erhalten bliebe und gleichzeitig diese Bemessung für viele Querschnitte auch der des Eurocode-2 mit dem neu vorgeschlagenen Lastmodell entspräche. In Bezug auf Nachweise für den Bruchzustand für Querkraftbeanspruchung und Spannungsnachweise im Gebrauchszustand in der Betonrandfaser kann die deutsche Bemessungspraxis bei Anwendung von neuen Verkehrslastmodellen nur erhalten bleiben, wenn auch die Bemessungsvorschriften vereinheitlicht werden. |
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Veröffentlichung |