Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde die Möglichkeit untersucht, großflächige Bauteilergänzungen in der Zugzone von Massivbauteilen unter schwellender Beanspruchung herzustellen. Für diese Ergänzungen der Balkenunterseite kommen ausschließlich Spritzverfahren in Betracht. Die Ergänzung erfolgte sowohl durch Beton mit Kunststoffzusatz (PCC) mit Mikro-Silika-Zusatz (MS) als auch mit unmodifizierten Portlandzement jeweils unter Schwellast. Die Arbeiten wurden unter baupraktischen Bedingungen von der jeweiligen Anwenderfirma durchgeführt. Daneben wurden die Zweckmäßigkeiten einer fugenübergreifenden Dübelbewehrung und der Einfluss einer Netzbewehrung im Ergänzungsbeton auf die Dauerhaftigkeit untersucht. Zur Überprüfung der Dauerhaftigkeit der vorgenommenen Instandsetzungsmaßnahmen wurden die fünf von unten ergänzten Balken zunächst statisch und dynamisch beansprucht und danach einer einjährigen Dauerlast unter freier Bewitterung ausgesetzt, ehe sie bis zur definierten Bruchlast beansprucht wurden. Durch direkten Vergleich des Trag-, Riss- und Verformungsverhalten mit einem im Ruhezustand ergänzten sowie mit einem monolithischen Balken, konnte der Einfluss der Schwellbeanspruchung während des Aufbringens der Bauteilergänzungen auf den Instandsetzungserfolg herausgestellt werden. Die Unterschiede des Verhaltens der einzelnen Ergänzungsmethoden waren im Gesamtergebnis nicht gravierend. Trotzdem zeigten die mit Dübeln und Netzbewehrung versehenen Ergänzungsschichten das beste Ergebnis hinsichtlich der Dauerhaftigkeit. Die Versuche zeigen, dass es möglich ist, unter Beachtung baustoffkundlicher und konstruktiver Gegebenheiten, auch unter Verkehrsbeanspruchung die Zugzone von Massivbauteilen großflächig zu ergänzen.