Die Zielstellung der VDV-Kernapplikation ist es, den Fahrgästen in Deutschland ein elektronisches Ticket in die Hand zu geben, das deutschlandweit funktioniert. Um diese Interoperabilität in der Praxis zu gewährleisten, wird bei Einführung von VDV-kernapplikationskonformen EFM (Elektronisches Fahrgeldmanagement)-Systemen ein Zertifizierungsverfahren für die Systemkomponenten notwendig. Das Zertifizierungsverfahren dient der Gewährleistung der Interoperabilität und Kompatibilität der Komponenten der VDV-Kernapplikation in unterschiedlichen EFM-Systemen mit unterschiedlichen Betreibern, der Bereitstellung von Verfahrensanweisungen zum Test von Systemkomponenten und Verfahren zur Prüfung der Umsetzung der Anforderungen, einschließlich derer an die Sicherheitsarchitektur, der Garantie der Einhaltung zwingender Sicherheitskriterien und dem Konformitätsnachweis zu den verbindlichen Spezifikationen und stellt in diesem Sinne eine unabhängig durchgeführte Qualitätssicherung dar. Aufgabe des Forschungsprojektes war es, die Anforderungen an die Zertifizierung zur Sicherstellung der Interoperabilität der VDV-Kernapplikation zu beschreiben, notwendige Testverfahren festzulegen und im Rahmen von Konformitätstests für Nutzermedien und SAMs pilothaft durchzuführen. Ein wesentliches Prüfinstrumentarium für die Zertifizierung stellt die KA-Testsuite dar. Sie wird u. a. gewährleisten, dass die Zertifizierung gleicher Komponenten unterschiedlicher Hersteller oder Lieferanten für die in den KA-Spezifikationen definierten Prozesse nach einer einheitlichen Vorgehensweise und Methodik unter gleichen Prüfbedingungen erfolgt und reproduzierbare Ergebnisse erzielt. Die Anforderungen an die Testsuite, die zur Terminalzertifizierung eingesetzt werden soll, sind definiert und die notwendigen Prüfszenarien und Prüfeinzelprozesse sind spezifiziert. Diese werden Bestandteil des Gesamtzertifizierungsverfahrens für KA-konforme EFM-Systemkomponenten.