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Dichte Spritzbetonkonstruktionen im Straßentunnelbau
15.438/06
IDN 0
Forschungsstelle Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb (Prof. Dr.-Ing. M. Thewes)
Ruhr-Universität Bochum, Institut für Konstruktiven Ingenieurbau (Prof. Dr.-Ing. R. Breitenbücher)
Bearbeiter Thewes, M.
Vollmann, G.
Breitenbücher, R.
Rahm, H.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: Oktober 2009

Der Standardfall eines Straßentunnels in Deutschland sieht ein zweischaliges Bauwerk mit Abdichtung und Entwässerung vor, wobei in der Regel die äußere Schale, die vorläufige Sicherung, aus Spritzbeton und die innere Schale, die endgültige Sicherung des Bauwerks, aus bewehrtem oder unbewehrtem Schalungsbeton hergestellt wird. Gemäß den "Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln" (RABT) sollen längere Bauwerke dabei als zweiröhrige Tunnel ausgeführt werden, mit einer Röhre pro Verkehrsrichtung, oder unter bestimmten Randbedingungen als einröhriges Bauwerk mit Gegenverkehr und einem parallelen Rettungsstollen. Solche Rettungsstollen haben einen kleineren Querschnitt als das Hauptbauwerk, sind nach der derzeit gängigen Vorschriftslage prinzipiell jedoch vom Schalenaufbau her identisch dem Hauptquerschnitt auszuführen. Im Bereich von solchen Rettungsröhren, aber auch bei Querschlägen und schalungstechnisch komplexen Bauwerksabschnitten, können einschalige Spritzbetonkonstruktionen aus wasserdichtem Spritzbeton theoretisch als wirtschaftlichen Alternative zu der üblichen 2-schaligen Bauweise angesehen werden. Problematisch sind hierbei jedoch die bei Wasserandrang häufig auftretenden punktuellen Zutritte von Wasser, vor allem durch einzelne Bereiche der Spritzbetonschale, vornehmlich im Bereich von Risszonen der Schale, Abschnitten gestörten Gefüges oder über die Kopfplatten der als Sicherungsmittel eingebrachten Felsanker. Hieraus resultierende Probleme verhindern derzeit einen planmäßigen Einsatz von solchen Konstruktionen. In diesem Sinne wurden an der Ruhr-Universität Bochum umfangreiche experimentelle Untersuchungen durchgeführt. Es ist gelungen, einen unter Laborbedingungen dichten Spritzbeton zu erzeugen, der auch im Hinblick auf Verarbeitbarkeit und Einsatzbereiche den Anforderungen der Tunnelbaustelle genügt.

Veröffentlichung