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0704 154
Konzentration und Frachten organischer Schadstoffe im Straßenabfluss
5.152
IDN 0
Forschungsstelle Ingenieurgesellschaft für Stadthydrologie mbh, Hannover
BIOPLAN Ingenieurgesellschaft mbH, Sinsheim
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Wasser und Gewässerentwicklung, Bereich Siedlungswasserwirtschaft und Wassergütewirtschaft (Dr.-Ing. S. Fuchs)
IUS Institut für Umweltanalytik und Schadstoffchemie GmbH, Stuttgart
Bearbeiter Grotehusmann, D.
Lambert, B.
Fuchs, S.
Graf, J.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: August 2014

Im Rahmen dieses Vorhabens sind an drei Autobahnstandorten an der A 6 (Sinsheim-Steinsfurt), A 7 (Großburgwedel) und der A 37 (Hannover-Kirchhorst) über den Zeitraum eines Jahres von Oktober 2011 bis September 2012 die direkten Straßenabflüsse beprobt worden. Als Parameter wurden Bezothiazole, Alkylphenole, Bisphenol A, Methyl-tert-butylether (MTBE), Bis(2-ethylhexyl)phtahalat DEHP), PAK, PCB, AOX/EOX, MKW sowie zusätzlich die Schwermetalle Zn, Cu, Pb und Cd untersucht. Es konnten standortabhängig zwischen 61 bis 82 % des gesamten Niederschlagsabflusses über den Zeitraum eines Jahres beprobt werden. Die Schwermetall-Gesamtgehalte liegen im typischen Konzentrationsbereich von Straßenabflüssen mit hohen partikulären Anteilen (Zn > 77 %, Cu > 81 %, Pb > 91 %). Lediglich bei Cd liegt der partikelgebundene Teil mit 41 bis 54 % deutlich niedriger. Für die Schwermetalle ist ein deutlicher Konzentrationsjahresgang mit Höchstwerten im Winter zu verzeichnen. Die ermittelten Werte für PAK-16 und MKW treten in Straßenabflüssen häufig auf. Für MKW, PAK-16, PCB-6 und DEHP konnte einheitlich ein hoher partikulärer Anteil (> 83 %) festgestellt werden. Für die drei Benzothiazole (MTBT, BT, OHBT) liegt der partikuläre Anteil bei bis zu 53 %. Beim BTSA ergaben zwei Standorte kleine (≤ 10 %) und ein Standort einen hohen partikulären Anteil (79 %). Ein first-flush-Effekt wurde nicht nachgewiesen. Die Schadstoffkonzentrationen direkt aufeinander folgender großer Ereignisse waren sehr ähnlich. Die Poren im Fahrbahnbelag des Standstreifens wirken wie ein Sedimentdepot, das sich über längere Zeit entleert. Bezogen auf die Regenwasserbehandlung kommt dem Rückhalt der Feinpartikel wegen des hohen partikulären Anteils der untersuchten Schadstoffe besondere Bedeutung zu.

Veröffentlichung