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Internationale Vergleichsanalyse von Bonussystemen zur Verkürzung von Baumaßnahmen | |
3.283 | |
IDN 706358 | |
Forschungsstelle |
GMO Management Consulting GmbH, Düsseldorf |
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Bearbeiter |
Spiller, K. Fornefeld, M. |
Auftraggeber |
Bundesministerium für Verkehr, Bonn |
Stand | Abschluss: März 1998 |
In der Untersuchung wurden zuerst das deutsche Bonussystem, dann mehrere ausländische Systeme, unter anderem USA und England, umfassend analysiert. Im Anschluß an eine vergleichende Bewertung wurden Rückschlüsse und insgesamt 21 Vorschläge für eine Verbesserung des deutschen Systems aufgezeigt. Methodische Basis waren Dokumentenanalysen, ergänzt um Interviews. Folgende Ergebnisse lassen sich festhalten: In Deutschland wird das Bonussystem mit 10% aller Maßnahmen wenig genutzt, wobei die einzelnen Bundesländer das System unterschiedlich anwenden. Grundsätzlich werden zwei Arten von Bonuszahlungen unterschieden: "vereinbarte Mehrkosten" und "Beschleunigungsvergütungen". Die Bestimmung der vertretbaren Mehrkosten alleine auf Basis der Unfallkosten berücksichtigt die Staufolgekosten nur unvollständig. Das System in Maryland überzeugt durch seinen strukturierten und systematischen Aufbau. In den volkswirtschaftlichen Kosten werden alle wesentlichen Folgen von Baumaßnahmen erfaßt. Auch Verkehrsstruktur und Straßencharakteristika werden berücksichtigt. Das System sieht sowohl Bonus- und Maluszahlungen für eingesparte/zusätzliche Tage als auch Prämienzahlungen für Einzelmaßnahmen vor. Eine Ausführungszeit wird nicht vorgegeben. Das Bonussystem in England wird mit gutem Erfolg auf 90% der Baumaßnahmen angewendet und von den Beteiligten positiv beurteilt. In seiner Struktur ähnelt es stark dem amerikanischen. Ein wesentlicher Vorteil liegt in der baustellenspezifischen Berechnung mit Hilfe des Programms QUADRO2, welches die volkswirtschaflichen Kosten vollständig erfaßt. Mit einem Vergleich der drei Systeme kann keine Wertung erfolgen, die ein System als qualitativ beste Lösung darstellt. Folgende Feststellungen lassen sich bezogen auf Systemaufbau und -ablauf festhalten: Die Anzahl der berücksichtigten baustellenspezifischen Faktoren ist in Deutschland bei weitem am geringsten. Von Maryland und England wurden EDV-Systeme entwickelt, die eine baustellenspezifische, individuelle Berechnung von volkswirtschaflichen Kosten und Bonuszahlungen ermöglichen. Ein solches System fehlt in Deutschland noch. Ein grundsätzlicher Unterschied ergibt sich auch bei der Ermittlung der Kosten und des Nutzens des Systems sowie bei der Kosten/Nutzen-Analyse insgesamt. Beim Ausschreibungs- und Vergabeverfahren wird nur in Deutschland sowohl die Ausführungsfrist als auch eine mögliche Dauer der Reduzierung vorgegeben. Das Controlling weist in allen drei Ländern erhebliche Mängel auf. |
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Veröffentlichung |