Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens war die Entwicklung, der praxisnahe Einsatz sowie die Bewertung eines Werkzeugs zur dezentralen Steuerung von vernetzten Lichtsignalanlagen (LSA). Im ersten, theoretisch-methodischen Teil der Arbeit sind zunächst grundlegende Begriffe der verkehrsabhängigen Lichtsignalsteuerung definiert sowie die heute verfolgten Ansätze zur Steuerung von LSA am Beispiel von bekannten und etablierten Steuerungsverfahren und -werkzeugen vorgestellt. Der zweite Teil der Arbeit beinhaltet die prototypische Entwicklung des dezentralen Steuerungswerkzeugs ADAPT2. Dabei bleibt der räumliche Umgriff der Steuerung auf den zu steuernden Knotenpunkt sowie auf die jeweils direkt benachbarten Knotenpunkte beschränkt. Das System erhält einen modularen Aufbau und besitzt Möglichkeiten für eine individuell gewichtete Bewertung von Teilproblemen der Steuerung. Das Zusammenwirken der einzelnen Systemkomponenten von ADAPT2 ist ausführlich beschrieben und erläutert. Im dritten Teil erfolgt eine umfassende Wirkungsanalyse sowie die Bewertung des dezentralen Steuerungswerkzeugs. Hierzu wird die Funktionalität von ADAPT2 zunächst durch die Simulation des Verkehrsablaufs in zwei wirklichkeitsnah abgebildeten Verkehrsnetzen überprüft. Zur Bewertung der Simulationsergebnisse werden Referenzsimulationen sowohl mit einer netzoptimierten Festzeitsteuerung als auch mit einem altemativen, voll dezentralisierten Steuerungskonzept ohne Kommunikationsmöglichkeiten mit den jeweiligen Nachbarknoten durchgeführt.