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Prüfungskriterien von Kratzspachtelungen auf Epoxidharzbasis
15.288
IDN 706819
Forschungsstelle Polymer Institut, Forschungsinstitut für polymere Baustoffe Dr. R. Stenner GmbH, Flörsheim-Wicker
Bearbeiter Magner, J.
Stenner, R.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Juli 1998

Schüttdichte und Bestimmung des Porenvolumens sind keine ausreichenden Kriterien zur Festlegung der Eignung und sollten hinter die Optimierung der Kornzusammensetzung zurücktreten. Rautiefenmessungen an grundierten und versiegelten Waschbetonplatten ergeben, dass diese Maßnahmen die Unebenheiten einer Betonoberfläche nur zu ca. 10 % ausgleichen können. Erst durch die Anwendung einer Kratzspachtelung kann ein erheblicher Rautiefenausgleich erzeugt werden. Empfehlenswert sollte generell der Einsatz der Kratzspachtelung schon bei geringeren Rautiefen sein. Unterschiedliche Viskositäten der Harze machen sich bei einer Verarbeitungstemperatur von 23 Grad Celsius fast nicht bemerkbar. Ein Einfluss des Füllgrads der Harze oder der Harze ganz allgemein auf die Temperaturwechselbeständigkeit oder das Bestehen der Temperaturbelastung durch heißes Silikonöl ist überraschenderweise nicht aufgetreten. Die Versiegelungssysteme sind in den unterschiedlichen Abmischungen zu Kratzspachtelungen im Rahmen der Versuchsreihe vor dem Hintergrund dieser Anforderung sehr anwendungssicher. Temperaturdifferenzen von nur 50 K können zu Störungen im Betongefüge führen. Eine Minderung der Adhäsion zwischen Grundierung / Kratzspachtelung und Beton ist nicht feststellbar. Bei der Grund- und Eignungsprüfung liegt eine verarbeitbare Konsistenz der Kratzspachtelung dann vor, wenn nach zwei Minuten Auslaufzeit ein Verlaufmaß von mindestens 25 cm gemessen werden kann. Der Einsatz von Feinfüllstoffen in Kratzspachtelungen ist sinnvoll, wobei die Verwendung der Flugasche sich positiv auf das Verlaufmaß und die Verarbeitung auswirkt. Vor allem ein Harz mit niedriger Viskosität ist bei einem Zuschlag ohne Feinfüllstoff nicht in der Lage, das Grobkorn beim Verlaufen in der Schwebe zu halten. Sande unterschiedlicher Herkunft und somit in der Regel unterschiedlicher Kornform spielen im Auslauf- und Verlaufverhalten nur eine sekundäre Rolle. Einen erheblich größeren Einfluss hat die Kornzusammensetzung auf die Verarbeitbarkeit. Im allgemeinen spielen die Faktoren Viskosität des Harzes und Kornform des Zuschlags in Bezug auf die Verarbeitbarkeit bei optimaler Kornzusammensetzung eine untergeordnete Rolle. Erheblich größere Differenzen treten bei der Variation des Mischungsverhältnisses und des Zuschlags, das heißt der Sieblinie und des Porenvolumens, auf. Eine Kratzspachtelung mit optimalem Zuschlag, die nach dem erarbeiteten Verfahren grund-, beziehungsweise eignungsgeprüft wird und auf eine erhärtete, abgestreute Grundierung schon bei Rautiefen < 1,5 mm aufgetragen wird, kann zu einer Schadensminderung der Betonbrückenbeläge beitragen.

Veröffentlichung