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Ermittlung von Einsatzgrenzen für die Zugabe von Ausbauasphalt in Asphaltdecken anhand von Erprobungsstrecken
UBA 1481045
IDN 706549
Forschungsstelle Technische Universität Braunschweig, Institut für Straßenwesen (Prof. Dr.-Ing. R. Leutner)
Bearbeiter Dröge, C.
Leutner, R.
Auftraggeber Umweltbundesamt, Berlin
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Bonn
Stand Abschluss: März 2001

Im Asphaltstraßenbau ist die Wiederverwendung von Ausbauasphalt auf möglichst hohem Niveau gefordert. Die hochwertigen Bestandteile von Asphaltdeckschichten werden jedoch aufgrund des nicht ausreichend abgesicherten Wissenstandes zurzeit nur bedingt in Deckschichten wieder verwendet. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurden vier Asphaltdeckschichtvarianten bei systematischer Variation des Zugabeanteils Ausbauasphalt (selektiv gewonnenes Fräsgut) und der Nachmischzeit in den Asphaltmischanlagen hergestellt und auf Bundesstraßen in Niedersachsen und Hessen eingebaut. Die Erprobungsstrecken liegen seit 1997 und 1999 unter Verkehr und zeigen bisher keine Auffälligkeiten. Zur Prognose des Gebrauchsverhaltens wurde an den insgesamt 72 Variationen im Laboratorium ein umfassendes Versuchsprogramm durchgeführt mit folgenden Erkenntnissen: Fräsgutzugaben von 30 M.-% für Splittmastixasphalt 0/11 S und 40 M.-% für Asphaltbeton 0/11 S sind erfolgreich zu realisieren. Voraussetzung dafür ist die geeignete Beschaffenheit des Fräsguts, die vorab durch die präzise Bestimmung der Zusammensetzung, der Eigenschaften und der Gleichmäßigkeit beurteilt werden muss. Das Verhalten von Asphaltgemischen mit hohen Zugabeanteilen Fräsgut mit stark verhärtetem Bitumen muss über die Eigenschaften des neu zugegebenen Bindemittels gesteuert werden. Bei Zugabe weicher Bindemittel sinkt der Widerstand gegenüber Verformung bei Wärme, und die Möglichkeit zur Vermeidung von Rissen bei Kälte steigt. Bei der Herstellung von Splittmastixasphalten, die geeignetes Fräsgut enthalten, konnte das Kälteverhalten durch eine ausreichend lange Nachmischzeit verbessert werden. Bei Einhaltung der genannten Rahmenbedingungen konnte den mit geeignetem Fräsgut hergestellten Asphaltdeckschichtarten Asphaltbeton 0/11 S und Splittmastixasphalt 0/11 S die technische Gleichwertigkeit zu den entsprechenden Asphaltdeckschichtarten ohne Ausbauasphalt nachgewiesen werden.

Veröffentlichung Dröge, C.: Ausbauasphalt in Deckschichten - Ergebnisse von Erprobungsstrecken. In: Straße und Autobahn 52 (2001) H. 5, S. 251- 255