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Schonende Wiedererwärmung von Asphaltmischgut zur Herstellung von Asphaltprobekörpern für mechanisch/physikalische Prüfungen - Festlegung von Rahmenbedingungen
AiF 10276
IDN 706394
Forschungsstelle Technische Universität Braunschweig, Institut für Straßenwesen (Prof. Dr.-Ing. W. Arand)
Bearbeiter Arand, W.
Zander, U.
Büchler, S.
Auftraggeber Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e. V. (AiF), Köln
Stand Abschluss: Oktober 1998

Beim Qualitätsmanagement für Asphalt wird eine Abkehr von der Festlegung und Überprüfung kompositioneller Merkmale zur Untersuchung und Bewertung mechanisch/ physikalischer Eigenschaften vollzogen. Deren messtechnische Erfassung setzt die Herstellung geeigneter Probekörper voraus, wozu in aller Regel das Asphaltmischgut wiederzuerwärmen ist. Mit diesem Forschungsvorhaben wurde der Einfluss der Expositionsbedingungen bei der Wiedererwärmung erforscht und die Expositionsbedingungen wurden formuliert. Zur Untersuchung dienten Asphaltbetone 0/11 S, die im Wärmeschrank sowohl in Luft als auch in Stickstoff wiedererwärmt wurden. Anschließend wurden Probekörper hergestellt, an denen der Verformungswiderstand bei Wärme, die Rissresistenz bei Kälte, die Ermüdungsbeständigkeit gegenüber wiederholten Beanspruchungen und das Haftverhalten untersucht werden konnten. Außerdem wurden die Erweichungspunkte Ring und Kugel des rückgewonnenen Bitumens bestimmt. Es zeigte sich, dass die Hohlraumgehalte der Asphaltbetone mit zunehmender Verhärtung des Bindemittels systematisch größer wurden. Der expositionsbedingte Anstieg der Bitumen-Viskosität und die damit verbundene Zunahme der Hohlraumgehalte bewirkten, dass bei zunehmender Verschärfung der Expositionsbedingungen (a) der Verformungswiderstand bei Wärme verbessert, (b) die Rissresistenz bei Kälte verschlechtert und (c) die Bruchlastwechselzahl als Kriterium zur Bewertung der Ermüdungsbeständigkeit sehr deutlich verringert wurden. Das Haftverhalten verschlechterte sich dabei. Die starken Veränderungen der mechanisch/physikalischen Eigenschaften der Asphaltbetone mit zunehmender Schärfe der Expositionsbedingungen machen es erforderlich, die Bedingungen für eine schonende Wiedererwärmung des Asphaltmischgutes so zu formulieren, dass nicht hinnehmbare Verhärtungen des Bindemittels ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse der Experimente und deren Auswertung unter Anwendung bewertender Verfahren der mathematischen Statistik liefern dafür eine gesicherte Basis.

Veröffentlichung