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Mobilität in Deutschland 2008 (MiD 2008)
70.801/06
IDN 0
Forschungsstelle infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft, Bonn
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V., Wessling
Bearbeiter Follmer, R.
Nobis, C.
Lenz, B.
Köhler, K.
Mehlin, M.
Quandt, S.
Jesske, B.
Gruschwitz, D.
Udally, S.
Blome, A.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: Februar 2010

Mit der Studie "Mobilität in Deutschland 2008" - kurz "MiD 2008" - wird es erstmals möglich, die Mobilitätsentwicklung in Deutschland anhand einer umfangreichen und thematisch breiten Datengrundlage im Längsschnitt zu betrachten. Für alle 16 Bundesländer liegt nunmehr eine Datenreihe vor, die über das Bilden von Kennzahlen hinaus eine differenzierte Betrachtung der Mobilität der Bevölkerung erlaubt, auch im direkten Vergleich zu 2002, denn die MiD 2008 stellt in weiten Teilen eine Aktualisierung der MiD 2002 dar. Die Studie MiD 2008 hat das Mobilitätsverhalten der in Deutschland lebenden Menschen zum Gegenstand. Gleichzeitig stellt sie umfassende Informationen zu den Mobilitätsvoraussetzungen bereit, wie zum Beispiel zur Ausstattung von Haushalten mit Fahrzeugen. Ziel der Studie ist die Bereitstellung einer umfassenden und breiten Datengrundlage für Politik, Planung und Wissenschaft. In der bundesweiten Basiserhebung der MiD 2008 wurden die Angaben von 25 922 Haushalten und 60 713 Personen zu 193 290 Wegen, 34 601 Fahrzeugen und 36 182 Reisen erfasst. Damit ist eine Differenzierung der Aussagen nach Bundesländern und Regionstypen möglich. Zusätzlich zur Basisstichprobe wurden in zehn regionalen Aufstockungsstichproben 24 021 weitere Haushaltsinterviews realisiert. Im Vergleich zu den Ergebnissen des Jahres 2002 hat sich 2008 auf den ersten Blick wenig verändert: Die Zahl der täglichen Wege wächst nur leicht von 272 auf 281 Mio. Der Modal Split verändert sich ebenfalls nur geringfügig zugunsten des öffentlichen Verkehrs und des Fahrrads. Das tägliche Verkehrsaufkommen steigt nur moderat - wobei die Zahlen des Motorisierten Individualverkehrs stabil bleiben und Fahrrad und öffentlicher Verkehr zulegen. Das bei etwa gleichbleibender Bevölkerung etwas wachsende Verkehrsaufkommen ist wesentlich auf eine ausgeprägtere Mobilität der heutigen Senioren zurückzuführen. Sie sind aktiver als frühere Generationen in diesem Alter und nutzen häufiger das Auto. Die junge Bevölkerung, insbesondere im urbanen Raum, nutzt mehr als früher den öffentlichen Verkehr oder das eigene Fahrrad. Dies geht mit erstmalig sinkenden Führerscheinquoten in dieser Gruppe einher. 90 Prozent aller Personen gehen an einem durchschnittlichen Tag aus dem Haus im Durchschnitt werden 3,4 Wege pro Tag zurückgelegt. Gegenüber 2002 sind das plus 4 Prozent bei der Mobilitätsquote und plus 0,1 Wege - das heißt: die Mobilität in Deutschland ist weiter leicht gewachsen. Ingesamt werden pro Tag in Deutschland im Personenverkehr 3,2 Mrd. Personenkilometer (Verkehrsleistung) zurückgelegt. Damit bleiben die Wachstumsraten gegenüber 2002 moderat. 2002 betrug die Verkehrsleistung täglich 3 044 Mio. Personenkilometer. Freizeit und Einkaufen sind die häufigsten Gründe, um aus dem Haus zu gehen; zusammen sind dies über 50 Prozent der Wegezwecke. Gleichzeitig geht die Bedeutung von Arbeitswegen und dienstlichen Wegen weiter zurück. Ein wichtiger Hintergrund hierfür sind die weitere Zunahme der Einpersonanhaushalte und die Veränderung der Altersstruktur. Der Spitzentag in punkto Mobilität ist der Freitag. Die Verkehrsleistung beträgt dann 3,8 Mrd. Personenkilometer gegenüber rund 3,0 Mrd. Personenkilometer an den anderen Werktagen.

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