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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36189

Schadstoffbelastung entlang von Autobahnen Teil B: Vergleichende Untersuchungen zur Ökophysiologie der autobahnbegleitenden Vegetation

Autoren S. Wiener
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 330, 1987, S. 67-115, zahlr. B, 4 T, 18 Q

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen trotz des relativ kurzen Untersuchungszeitraumes von 3 Jahren bereits eine Beeinträchtigung der in randnahen Zonen beider Autobahnteilstücke wachsenden Pflanzen erkennen. Erschwert wird ein direkter Vergleich der Meßergebnisse sowohl durch die in den 3 Jahren sehr unterschiedlichen Klimaverhältnisse als auch aufgrund der Tatsache, daß die untersuchten Pflanzen sehr verschiedene Vegetationstypen angehörten (Auwaldvertreter in Schwechat, Kulturpflanzen in Heiligenkreuz-Alland). Die deutlichsten stoffwechselphysiologischen Veränderungen waren an den Pappelsträuchern im Randbereich der Autobahn Schwechat zu beobachten, hier konnte in allen Meßjahren eine Reduktion von Wasserhaushalt und Photosynthese festgestellt werden, wobei die Silberpappel empfindlicher auf Trockenstreß reagierte als die Schwarzpappel. Weniger stark war dieser Trend bei den Kulturpflanzen ausgerägt, sowohl die Düngergaben als auch die kürzere Standzeit am Feld (oft nur wenige Monate) dürften dafür verantwortlich sein. Es ist anzunehmen, daß die Hauptwirkungen des vorhandenen Schadstoffgemisches (genaue Analysen liegen nicht vor) auf eine Beeinträchtigung der Steuerungsfähigkeit des Spaltöffnungsapparates und der Chlorophyllsynthese zurückzuführen sind. Eine nicht zu unterschätzende zusätzliche Belastung der autobahnnahen Vegetation stellt der ständige Fahrtwind dar, denn durch die Verwirbelung der Grenzschichten Blatt-Luft wird die relative Luftfeuchte herabgesetzt und so eine erhöhte Wasserdampfabgabe erzwunge. Reagieren die Pflanzen aber mit Spaltenschluß, so führt das automatisch zu einer Photosynthesereduktion.