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Detailergebnis zu DOK-Nr. 41871

Das HDM-III-Modell (The Highway Design and Maintenance Standards Model) - Untersuchung zur Übertragbarkeit auf mitteleuropäische Verhältnisse

Autoren M. Srsen
Sachgebiete 11.1 Berechnung, Bemessung, Lebensdauer
12.0 Allgemeines, Management

Straße und Autobahn 43 (1992) Nr. 11, S. 732-739, 1 B, 3 T, 6 Q

Bei dem HDM-III-Modell handelt es sich um ein von der Weltbank entwickeltes Programm zur Ermittlung von optimalen Erhaltungsstrategien unter Berücksichtigung der diskontierten Baulastträger- und Nutzerkosten (Kfz-Betriebskosten). Die Übertragbarkeit auf mitteleuropäische Verhältnisse wurde anhand von 36 Straßenabschnitten mit einer Gesamtlänge von 55,1 km im Raume Oberbayern untersucht. Das Modell erfordert eine Vielzahl von unterschiedlich bedeutsamen und mit mehr oder weniger großen Unsicherheiten behafteten Eingabedaten. Die wichtigsten sind: Vorhandene Struktur (Dickenindex), Straßenzustand, Verkehrsbelastung (äquiv. Standard-Achslasten), Erhaltungsmaßnahmearten und -kosten sowie, hoch differenziert, die Elemente der Kfz-Betriebskosten. Die Berechnungsergebnisse mit Angabe der sofort oder in den nächsten 20 Jahren durchzuführenden Erhaltungsmaßnahmen sind teilweise wenig plausibel. Beispielsweise wären demnach bei einem Drittel der Abschnitte Verstärkungen erforderlich, die über die Ansätze der RStO hinausgehen. Bei einem weiteren Drittel sind die berechneten Verstärkungsdicken geringer als nach der RStO erforderlich. In einer abschließenden Sensitivitätsanalyse wird der überragende Einfluß der Parameter "Verkehrsbelastung" sowie "Unebenheit" auf die Maßnahmenauswahl aufgezeigt. Nach dem Modell beträgt der davon beeinflußte Anteil der Kfz-Betriebskosten an den Gesamtkosten rd. 94 %. Der Verfasser kommt zu den Schluß, daß das HDM-III-Modell nicht ohne weitgehende Plausibilitätskontrollen, insbesondere bei den zugrundeliegenden Verhaltensmodellen, auf mitteleuropäische Verhältnisse übertragen werden kann.