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Detailergebnis zu DOK-Nr. 42418

Dämpfung des Verkehrswachstums durch Transportverteuerungen? - Einsatz preispolitischer Instrumente

Autoren D. Strese
Sachgebiete 2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren

Internationales Verkehrswesen 46 (1994) Nr. 4, S. 199-203, 2 B, 6 Q

Im Zusammenhang mit der CO(Index 2)-Problematik werden drastische Verteuerungen des Straßenverkehrs diskutiert. Die Arbeitsgruppe Verkehr der 2. Enquête-Kommission hatte unter anderem deshalb die Aufgabe, insbesondere die Verkehrsvermeidungseffekte zu konkretisieren. Die angehörten Experten blieben den Politikern jedoch diesbezüglich eine Antwort schuldig. Die Ausführungen ließen den Eindruck entstehen, die Preispolitik könne nur unwesentliche Verkehrsvermeidungen bewirken. Andererseits lassen die gängigen Verkehrsmodelle, der beobachtete Zusammenhang zwischen Pkw-Besitz und Verkehrsleistung und Modellbetrachtungen auf Basis des 2. Gossen'schen Gesetzes vermuten, daß drastische Erhöhungen der Transportkosten mittel- bis langfristig weit stärker zur Verkehrsvermeidung denn zu den in den Hearings ausgiebig diskutierten Verkehrsverlagerungen führt, und preispolitische Maßnahmen auch hier wirkungsvoller sind als ordnungs- und investitionspolitische Lenkungsmaßnahmen. Diese wenigen Hinweise sollten Anlaß genug geben, in der Verkehrspolitik a) vordringlich das preispolitische Instrumentarium auszugestalten, b) der Verkehrswissenschaft eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Verkehrsvermeidung durch Preis-/Kostenerhöhungen abzuverlangen und c) das preispolitische Instrumentarium konsequenter, aber vorerst stufenweise vorsichtig dosierend einzusetzen.