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Detailergebnis zu DOK-Nr. 44616

Die Doppelstrategie der Verkehrsvermeidung als Baustein einer integrierten Verkehrsplanung

Autoren C. Holz-Rau
Sachgebiete 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

in: HEUREKA '96 - Optimierung in Verkehr und Transport, Karlsruhe, 13.-14. März 1996. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1996, S. 45-59, 6 B, 4 Q (FGSV-Nr. 002/53)

Zusätzlich zu den Strategien der Verkehrsverlagerung und verträglicheren Verkehrsabwicklung wird zunehmend gefordert, dem Entfernungszuwachs als zentraler Veränderung im Verkehrsbereich gezielt zu begegnen. Das Stichwort lautet Verkehrsvermeidung. Die Strategie der Verkehrsvermeidung zielt auf die Reduzierung der zurückgelegten Entfernungen, des Verkehrsaufwandes (an anderen Orten als "Verkehrsleistung" bezeichnet) und nicht auf die Reduzierung der bekanntermaßen weitgehend konstanten Wegehäufigkeit. Verkehrsanalysen zeigen deutliche Zusammenhänge zwischen der Dichte und Mischung der Siedlungsstrukturen und dem Verkehrsaufwand. Diese sind jedoch als untrennbare Verbindung von sozialen und räumlichen Strukturen zu interpretieren und repräsentieren nur zu einem nicht quantifizierbaren Anteil "siedlungsstrukturelle Verkehrssparpotentiale". Gleichzeitig lassen sich auch im Widerspruch zu den siedlungsstrukturellen Rahmenbedingungen Unterschiede im Verkehrsaufwand beobachten, die aus der individuellen Art ihrer Benutzung resultieren. Die Strategie der Verkehrsvermeidung hat damit zwei Standbeine, um die zurückgelegten Distanzen zu reduzieren: Ausgewogen gemischte und verträglich dichte Siedlungsstrukturen bilden die materiellen Voraussetzungen der Verkehrsvermeidung und für Konzepte der Organisation, die jeden einzelnen bei einer verkehrssparsameren Nutzung der Siedlungsstruktur unterstützen und bereits im Siedlungsbestand kurzfristig Anwendung finden können.