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Detailergebnis zu DOK-Nr. 44979

Schwachstellenanalyse über die Gefahrgutbeförderung in ausgewählten Transportketten (FA 3.8906 der BASt)

Autoren S. Steininger
P.R. Pautsch
Sachgebiete 5.21 Straßengüterverkehr
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Bergisch Gladbach: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), 1996, 88 S., 32 B, 34 Q / Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 70, 1997, 68 S., zahlr. B, Q

Gegenstand der Untersuchung ist die Analyse der Ursachen von Risiken und Unfällen, soweit diese auf das System der Gefahrgutbeförderung zurückzuführen sind. Die wesentlichen Erkenntnisse der Schwachstellenanalyse sind: 1) Die Transportketten des Gefahrguttransportes werden zunehmend prozeßhaft organisiert. 2) In der Summe bestimmen die Stärken und Schwächen des Systems der Gefahrgutbeförderung das jeweilige Risiko. Schwächen an der einen Stelle werden durch Stärken an der anderen Stelle teilweise kompensiert. 3) Sprünge in der Sicherheit des Gefahrguttransportes können insbesondere durch Prozeßmanagement erreicht werden. 4) Erfolgversprechende Maßnahmen für die Erhöhung der Sicherheit des Gefahrguttransportes müssen auf der Grundlage einer realistischen Zielabwägung erfolgen. Entscheidende Ziele sind Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit, Nutzung moderner Transportmittel und Praktikabilität der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen des Gefahrguttransports. Die Analyse der Schwachstellen und Risiken in Transportketten muß auf konkreter Ebene ansetzen. Eine allgemeine Regel, wonach Direktverkehre, gebrochene Verkehre oder kombinierte Verkehre aus der Sicht der Schwachstellenanalyse zu bevorzugen sind, war nicht ableitbar. Daraus folgt, daß Lösungsansätze für die Beseitigung von Schwachstellen in der Gefahrgutbeförderung in erster Linie transportkettenübergreifend und prozeßorientiert gestaltet werden müssen. Entscheidend ist, daß die Unternehmen, die in einer bestimmten Transportkette zusammenarbeiten, das Thema Sicherheit als übergreifendes Managementerfordernis erkennen. Deshalb wird auf der Basis des in der Untersuchung erarbeiteten schwachstellenorientierten Bewertungsmodells ein pragmatisches Risiko-Assessment-Verfahren vorgeschlagen, welches bei besonders kritischen Transportketten eingesetzt werden sollte. Die Verfasser empfehlen zur Versachlichung der (öffentlichen) Diskussion um Gefahrguttransporte, und -unfälle, in dreijährigem Abstand einen Gefahrgutbericht zu erstellen, der über alle wesentlichen Daten, Fakten und Bewertungen im Bereich Gefahrguttransport Auskunft gibt.