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Detailergebnis zu DOK-Nr. 46330

Modifiziertes Bitumen für die Rollbahnen des Flughafens von Venedig (Orig. ital.: Bitume modificato per le piste dell'aeroporto di Venezia)

Autoren V. Patania
C. Criscuolo
D. Mele
Sachgebiete 11.7 Flugplatzbefestigung
12.1 Asphaltstraßen

Strade 99 (1997) Nr. 1328, S. 361-368, 9 B, 5 T

Der Flughafen wurde in den Jahren 1958-61 mit einer Start- und Landebahn (S/L-Bahn) von 2.700 m Länge gebaut. 1972 wurde die S/L-Bahn um 600 m verlängert. Das Startgewicht der Flugzeuge hat sich seither von 25-45 t auf heute 300-400 t erhöht. Dies zusammen mit der starken Zunahme der Zahl der Starts und Landungen hat zu einer so starken Ermüdung der Befestigungen geführt, daß umfangreiche Erneuerungen zusammen mit Modernisierungsmaßnahmen unumgänglich wurden. Bei Zwischenmaßnahmen mit teilweiser Erneuerung von Deckschichten war bereits mit Asphalt mit modifiziertem Bitumen experimentiert worden. Die Ergebnisse waren im Vergleich zu normalen Bitumen B60/70 sehr gut, so daß die Mischgutzusammensetzungen in den Jahren 1993-1995 weiterentwickelt wurden. Besonders hervorstechend ist die Überlegenheit des neuen Mischgutes bei Temperaturen von 50 Grad Celsius, wie sie in Venedig in den oberen 5 cm der Deckschicht erreicht werden. Die umfassende Erneuerung und Verstärkung erfolgte 1996 weitgehend auf vorhandenen heterogenen Befestigungen. Die Bemessung erfolgte für 46.500 Starts und Landungen. Aufbau der neuen S/L-Bahn in dem am stärksten beanspruchten Bereich: 5 cm Asphaltdeckschicht mit modifiziertem Bindemittel, 8 cm Binderschicht mit B60/80, 20 cm Asphalttragschicht mit B80/100, 35 cm Beton, 10 cm Sandfilter auf 40 cm Kies, eingepackt in Geotextilien. Die Zuschlagstoffe für die Deckschicht bestanden aus Basalt und Kalkstein, für die übrigen Schichten ausschließlich aus Kalkstein. Bemessen wurde die L/S-Bahn für eine Load Classification Number (LCN) 100, tatsächlich erreicht wurde laut Belastungsprüfungen LCN 120. Verbesserungsbedürftig bleibt künftig noch die Haftung zwischen flexiblen und starren Schichten, besonders im Bereich der Fugen.