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Detailergebnis zu DOK-Nr. 48054

Das große Nichtvergießen - Eine Perspektive des Fugenvergusses von Betondecken (Orig. engl.: The great unsealing - A perspective on portland cement concrete joint sealing)

Autoren S.F. Shober
Sachgebiete 9.11 Fugenverguss, Fugeneinlagen
12.2 Betonstraßen

Washington, D.C.: National Academy Press, 1997 (Transportation Research Record (TRB) H. 1597) S. 22-33, 9 B, 2 T, 10 Q

Der Verfasser stellt zunächst die These auf, daß Fugen und Risse nur dann vergossen werden sollten, wenn dies die Dauerhaftigkeit verlängert und wirtschaftlich ist. Er gibt dann einen Rückblick auf Diskussionen, Erfahrungen und Untersuchungen des Fugenvergießens oder Offenhaltens über die vergangenen rund 50 Jahre. Berücksichtigt werden dabei die Unterlage der Betondecke, die Plattenlänge, Verdübelung oder Nichtverdübelung der Scheinfuge und unterschiedliche Fugenvergußmassen. Anhand langjähriger Beobachtungsergebnisse in Wisconsin und anderen US-Staaten wird gezeigt, daß das Fugenvergießen den Schadensverlauf und die Langlebigkeit der Decke nicht verbessert, unvergossene Strecken eher etwas weniger Schäden aufweisen als Strecken mit vergossenen Fugen. Offene oder vergossene Fugen haben keinen Einfluß auf die Befahrbarkeit (Ebenheit). Die Fugen höher belasteter Decken sind aber diesbezüglich zu verdübeln. Blow-ups treten bei längeren Platten auf und sind keine Folgen unvergossener Scheinfugen. Es wird gefolgert, daß das Fugenvergießen keine Vorteile bringt, aber hohe und unnötige Kosten verursacht, und die Fugenpflege darüber hinaus den Verkehrsablauf stört. In Wisconsin ist man daher von der These abgewichen, Fugen müßten vor Wasser und Verschmutzung geschützt werden. Die Scheinfugen werden nicht mehr vergossen, der Kerbschnitt so schmal wie möglich ausgeführt (3 bis 6 mm). Es habe sich gezeigt, daß die oberen 25 mm der Fuge durch den Verkehr sauber gehalten werden. Die gleichmäßige Ansammlung von Feststoffen im unteren Teil wirke sich auf die Spannungsverläufe in der Fuge günstig aus.