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Detailergebnis zu DOK-Nr. 50004

Verkehrsablauf in Tunneln und dessen Auswirkungen auf die Wahl des Tunnelquerschnitts

Autoren K. Lemke
Sachgebiete 5.12 Straßenquerschnitte
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)
15.8 Straßentunnel

Bochum: Lehrstuhl für Verkehrswesen, Ruhr-Universität Bochum, 2000, 210 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe Lehrstuhl für Verkehrswesen (Ruhr-Univ. Bochum) H. 22)

Bau und Betrieb eines Straßentunnels verursachen in der Regel einen erheblich größeren Kostenaufwand als ein entsprechender Abschnitt der freien Strecke. Ziel des Forschungsprojektes war es, ein Verfahren zu entwickeln, mit dessen Hilfe in einem frühen Planungsstadium der unter volkswirtschaftlichen Aspekten günstigste Straßenquerschnitt einer mehrstreifigen Richtungsfahrbahn gewählt werden kann. Die Frage der Notwendigkeit eines Standstreifens war hierbei von besonderem Interesse. Im Rahmen der empirischen Arbeit wurde zunächst eine Datenbank über die in Betrieb befindlichen Tunnel in Deutschland aufgebaut. Anschließend wurden an 16 Messstellen Erhebungen zum Verkehrsablauf durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in Form von q/v-Diagrammen in Abhängigkeit unterschiedlicher Einflussgrößen dargestellt; auch Störfälle und Querschnittseinschränkungen wurden berücksichtigt. Ferner wurde die Verkehrssicherheit anhand des Unfallgeschehens in 80 Tunnelstrecken untersucht, wobei sich zeigte, dass in Tunneln weniger Unfälle und Unfälle geringerer Schwere auftreten als auf der freien Strecke. Die Ermittlung der Tunnelbaukosten für unterschiedliche bauliche und betriebliche Randbedingungen wurde von der STUVA (Köln) durchgeführt. Die monetäre Bewertung der Verkehrs- und der Unfallkenngrößen erfolgte anhand der EWS 1997, die Staukosten bei Verkehrsüberlastungen wurden modellmäßig abgeschätzt. Die Ergebnisse bilden die Basis für ein Verfahren, mit dem der wirtschaftlich günstigste Tunnelquerschnitt in Abhängigkeit von unterschiedlichen verkehrlichen Bedingungen (DTV, Schwerverkehrsanteil) und baulichen Gegebenheiten (Regelquerschnitt, Längsneigung, Tunnellänge, Bauverfahren) ermittelt werden kann. Insbesondere können in einer Jahresbilanz die für den Baulastträger zusätzlich anfallenden Kosten des Querschnitts mit und ohne Standstreifen den entsprechenden eingesparten Kosten des Verkehrs gegenübergestellt werden. Eine abschließende Übersicht verdeutlicht die Einsatzbereiche geeigneter Tunnelquerschnitte in Abhängigkeit von der Straßenkategorie und dem Regelquerschnitt der freien Strecke.