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Detailergebnis zu DOK-Nr. 50770

Fahrraumbewirtschaftung mit Sonderfahrstreifen für ausgewählte Stadtverkehre

Autoren B. Flasche
Sachgebiete 5.3.2 Verkehrssystem-Management
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
5.12 Straßenquerschnitte

Stuttgart: Institut für Straßen- und Verkehrswesen, Universität Stuttgart, 1998, 249 S., 71 B, 22 T, 47 Q ( Veröffentlichungen aus dem Institut für Straßen- und Verkehrswesen (Univ. Stuttgart) H. 22). - ISBN 3-9804958-1-7

Gegenstand der vorgestellten Untersuchung (FA 77.380/94, vgl. DOK 44 628) ist ein neues Element der Fahrraumbewirtschaftung - die Einrichtung von Sonderfahrstreifen für ausgewählte Stadtverkehre. Anhand einer Literaturanalyse und einer internationalen Städteumfrage wurden fünf Nutzungsalternativen für den Betrieb derartiger Sonderfahrstreifen abgeleitet: "Linienbusse und Taxis", "Linienbusse und Fahrräder", "Linienbusse, Taxis und Fahrräder", "Linienbusse, Reisebusse und Lkw" sowie "Lkw". Für diese Nutzungsalternativen wurden jeweils anhand einer konkreten Untersuchungsstrecke und mit Hilfe von Simulationsrechnungen die Wirkungen eines entsprechenden Sonderfahrstreifens untersucht. Die Anwendung von Sonderfahrstreifen für Linienbusse und Taxis ist bereits heute nach geltendem Recht zulässig, wird vielerorts praktiziert und ist grundsätzlich zu empfehlen. Die rechtliche Zulässigkeit von Sonderfahrstreifen für Linienbusse und Fahrräder wird derzeit noch geprüft. Umstritten ist die Wirksamkeit. Während schmale Sonderfahrstreifen im Grunde genommen das Überholen von Fahrrädern durch Busse nicht zulassen und damit zu Behinderungen im Busverkehr führen können, benötigen breite Sonderfahrstreifen so viel Raum, dass auch ein separater Radfahrstreifen angelegt werden könnte. Gleiches gilt auch für die Nutzungskombination "Linienbusse, Taxis und Fahrräder". Als ein neues und wichtiges Element der Fahrraumbewirtschaftung werden die Nutzungskombinationen "Linienbusse, Reisebusse und Lkw" und "Lkw" vorgeschlagen, auch wenn hierfür erst die rechtlichen Grundlagen geschaffen werden müssen. Die Simulationsergebnisse können auch für eine Bemessung der Sonderfahrstreifen herangezogen werden. Die Beschreibung eines Verfahrens zur Bemessung der notwendigen Grünzeit für die Sonderfahrstreifen an Lichtsignalanlagen rundet die Untersuchung ab.