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Detailergebnis zu DOK-Nr. 50862

Die räumliche Trennung von Arbeiten und Wohnen - Kritik einer populären Kritik

Autoren K. Schöler
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 68 (1997) Nr. 4, S. 277-286, 3 B

Die Veröffentlichung beschäftigt sich mit der populären Forderung, dass die räumliche Kombination von Arbeiten und Wohnen die Anzahl von Pendlerfahrten und damit auch die Umweltverschmutzung reduziert. Allerdings gibt es einige Argumente, warum derartige Kombinationen unmöglich, ineffizient oder die allgemeine Wohlfahrt erschwerend sind. So stellt die ständige Arbeitsplatzfluktuation, der nicht immer ein Wohnortwechsel folgen kann, eine Quelle für tägliche (Berufs-)Pendlerfahrten dar. In einem theoretischen Modell wird gezeigt, wie schnell diese Arbeitsplatzfluktuation, ausgehend von der Annahme, dass die Beschäftigten neben ihrem Arbeitsplatz wohnen, zu einem beträchtlichen Pendleraufkommen führt. Weitere Argumente gegen die Forderung der räumlichen Kombination von Wohnen und Arbeiten sind die Nichtverträglichkeit dieser Funktionen, das Skalenargument (große Betriebe, z.B. in der chemischen oder Automobil-Industrie würden eigene Wohnstädte notwendig machen, die selbst bereits wieder Pendlerverkehr erzeugen), das Vorhandensein von Mehrarbeitsplatzhaushalten, die Frage von Fahrtenketten (nur 25 % aller innerstädtischen Fahrten finden im Berufsverkehr statt) und die Frage von Bodenrenten.