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Detailergebnis zu DOK-Nr. 54579

Asphaltstraßenbau in Sachsen

Autoren B. Rohde
Sachgebiete 0.20 Straßen- und Verkehrswesen (Länderberichte)
11.2 Asphaltstraßen

Asphaltstraßentagung 2003 - Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe Asphaltstraßen am 20. und 21. Mai 2003 in Dresden. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2004 (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Asphaltstraßen" (FGSV, Köln) H. 36) (FGSV A 36) S. 11-13

Die Straßenbauer Sachsens können auf eine fast 100-jährige Anwendung der Asphaltbauweise zurückblicken. Etwa ab 1907 vollzog sich mit dem Erscheinen der ersten Kraftfahrzeuge auf den Straßen ein grundlegender Wandel in Bezug auf die Anforderungen, denen die Verkehrswege gerecht werden mussten. Es waren Verfahren zu entwickeln, die geeignet sein mussten, eine bessere Standfestigkeit und Ebenheit sowie auch Staubfreiheit unter Verkehr zu erzielen. Diese Entwicklungen wurden jedoch durch den 1. Weltkrieg und die nachfolgende Inflation unterbrochen. Erst in der 2. Hälfte der 20er Jahre konnte eine umfassende Instandsetzung und Erneuerung des deutschen Straßennetzes in Angriff genommen werden. Sachsen übernahm dabei mit seinem Straßenbauprogramm für die Jahre 1926 bis 1931, welches ein Investitionsvolumen von 120 Mio. Reichsmark umfasste, eine Vorreiterrolle. Bis Ende 1931 waren 3 010 km des 3 247 km langen sächsischen Hauptnetzes mit Asphalt-, Teer- und Zementbeton, mit Tränkmakadam, mit Kleinpflaster und mit Oberflächenbehandlung befestigt. An der Entwicklung dieser Bauweisen, insbesondere der bitumen- und teergebundenen Straßenbefestigungen, haben sächsische Fachleute führend mitgewirkt. In der Folgezeit wurde der Ausbau des Straßennetzes vor allem in Form von Neu- und Umbaumaßnahmen und des im Jahre 1933 begonnenen Autobahnbaus kontinuierlich fortgesetzt. Der zweite Weltkrieg setzte schließlich dieser ersten Blütezeit des Straßenbaus in Sachsen ein Ende. Nach dem Krieg wurden die Straßen zunächst, wie überall in Deutschland, mühevoll wieder befahrbar gemacht. In der sich anschließenden DDR-Zeit war der Einsatz finanzieller Mittel für den Straßenbau und die Straßenunterhaltung vergleichsweise gering. Dass das sächsische Straßennetz unter den damaligen Bedingungen überhaupt befahrbar gehalten werden konnte, ist in erster Linie dem fachlichen Geschick, dem Engagement und dem Improvisationsvermögen der Mitarbeiter des Straßenwesens zu danken. Erst die Deutsche Einheit eröffnete den sächsischen Straßenbauern die Chance, an die Erfolge der 20er und 30er Jahre anzuknüpfen und insbesondere im Asphaltstraßenbau eine hohe Leistungsfähigkeit zu erreichen. Die Anzahl der Asphaltmischwerke stieg von 17 Anlagen zurzeit der Wende sprunghaft auf fast 80 Anlagen Mitte der 90er Jahre. Im Jahr 2002 wurden von 62 Asphaltmischwerken in Sachsen 3,6 Mio. t Asphaltmischgut produziert. Insgesamt wurden in Sachsen in den zurückliegenden 12 Jahren EUR 4,7 Mrd. in die Bundesfernstraßen und EUR 1,5 Mrd. in die Staatsstraßen investiert.