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Detailergebnis zu DOK-Nr. 57878

Kritische Anmerkungen zur volumetrischen Mischgutrezeptierung gemäß Superpave-Methode bei Verwendung polymermodifizierter Bindemittel (Orig. engl.: Critical evaluation of use of the procedure of superpave volumetric mixture design for modified binders)

Autoren H.U. Bahia
D.-W. Cho
N.I. Kamel
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2005 (Transportation Research Record (TRB) H. 1929) S. 114-125, 8 B, 6 T, 11 Q

Die Superpave-Rezeptierungsmethode für Asphaltmischgut basiert auf dem Gyrator-Verdichtungsverfahren unter Anwendung hoher (Verdichtungs-) Vertikalspannungen von 600 kPa. Hierbei wird diskutiert, ob wegen der vergleichsweise hohen Verdichtungsenergie (-spannung) laut Superpave-Prüfmethode die in der Praxis beobachteten Wirksamkeiten der vergleichsweise höheren Viskositäten von modifizierten Bitumen verschleiert werden könnten. Die Autoren haben daher Eignungsuntersuchungen mit unterschiedlichen Bindemitteln und mit geringeren Verdichtungsenergien, unter Vertikalspannungen von 300 kPa und 200 kPa, bei ansonsten gleichen Voraussetzungen durchgeführt und deren Ergebnisse analysiert und kritisch ausgewertet. Demnach hat die Verdichtungsenergie und -art (mit Gyrator oder Walzverdichtung) den dominanten Einfluss auf die Asphaltdichte sowie auf die Haftung zwischen Bindemittel und Mineralstoffen (Wasserempfindlichkeit, Adhäsion und Kohäsion). Die Verdichtungstemperaturen und -Bindemittelviskositäten haben im Rahmen praxisgebräuchlicher (Einbau-) Temperaturen ca. 100 bis 140° C nur einen marginalen Einfluss, so dass bei Anwendung modifizierter Bindemittel keine signifikant höheren Dichten und Haftungen zu erzielen sind. Ausschlaggebend für die erzielbare Dichte und Bindemittelhaftung ist die Verdichtungsenergie. Die dargelegten Schlussfolgerungen sollten wegen speziellen Versuchsbedingungen und begrenzten Probenarten und -anzahlen noch nicht verallgemeinert werden, sie geben jedoch Anlass für weitergehende Untersuchungen.