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Detailergebnis zu DOK-Nr. 74214

Das Ohr hat kein Lid - der Einfluss nächtlichen innerstädtischen Verkehrslärms auf die kognitive Entwicklung von Kindern

Autoren A.M. Makles
K. Schneider
U. Sturm
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Lärmbekämpfung 14 (2019) Nr. 1, S. 42-49, 1 B, 2 T, 26 Q

Lärm beeinträchtigt sowohl die Gesundheit als auch die kognitive Entwicklung von Kindern. Dies gilt nicht nur für extreme Lärmpegel, wie beispielsweise die des Flugverkehrs, sondern auch für den täglichen Verkehrslärm in Ballungsgebieten. Die Analyse von Daten mehrerer Einschulungskohorten einer Großstadt zeigt, dass Kinder, die Lärm durch den Straßen- und Schienenverkehr ausgesetzt sind, in ihrer Schulreife zurückfallen. Im Durchschnitt zeigt sich, dass eine Reduktion des Lärms um 2 dB(A) denselben Effekt auf die Schulreife hätte wie ein weiterer Monat im Kindergarten. Anders als in anderen Studien verwenden wir ausschließlich administrative Daten und betrachten die alltägliche Lärmbelastung in deutschen Städten. Die Analysen sind aufgrund der verwendeten Daten und Methoden leicht auf andere Regionen übertragbar. Erste Kosten-Nutzen-Analysen zeigen zudem, dass die Nutzenschwelle von Lärmschutzmaßnahmen gerade in dicht besiedelten innerstädtischen Bereichen schnell erreicht ist.