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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77493

Empirische Analyse des Verkehrsverhaltens mit einer Pigou-Straßenbenutzungsgebühr (Forschungsprojekt ASTRA 2017/006) (Orig. engl.: Empirical analysis of mobility behavior in the presence of pigovian transport pricing)

Autoren K.W. Axhausen
J. Molloy
C. Tchervenkov
F. Becker
B. Hintermann
B. Schoeman
T. Götschi
A. Castro
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2021, 138 S., 31 B, 33 T, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1704)

Die Studie untersuchte und analysierte die Wirkung eines Pigovian Transport Pricings in der Schweiz, das heißt die personalisierte Bepreisung aller externer Kosten im Verkehr. Der Kern des Projekts ist ein virtuelles Transport Pricing auf der Grundlage des beobachteten Verkehrsverhaltens der Teilnehmer des Experiments. Die empirischen Arbeiten des Projekts wurden von der ETH Zürich, der Universität Basel und der ZHAW von September 2019 bis Januar 2020 durchgeführt. Das Projekt wurde vom Swiss Competence Center for Energy Research (SCCER CREST-Mobility Joint Activity), dem Bundesamt für Straßen und dem Bundesamt für Verkehr finanziert. Pigovian Transport Pricing ist eine fast 100-jährige Idee, um die externen Kosten des Verkehrs auf ein volkswirtschaftliches Optimum zu reduzieren. Die externen Kosten sind alle gesellschaftlichen Lasten, welche nicht von den Nutzern selbst getragen werden. Im Idealfall berücksichtigt Transport Pricing alle externen Kosten: Emissionen von Schadstoffen, Lärm und Treibhausgasen, Sicherheitsrisiken und Gesundheitseffekte, Sitzplatzmangel im öffentlichen Verkehr und Stau auf den Straßen, aber auch die Betriebs- und Unterhaltskosten für die Verkehrsinfrastruktur. Die Umsetzung der Idee war technologisch lange nicht praktikabel, aber diese Hürde ist durch die Digitalisierung der letzten Jahre gefallen. Partielle Implementierungen von Transport Pricing nehmen weltweit zu, zum Beispiel in der Form von Congestion Pricing in Singapur, London, Stockholm oder als Road Pricing auf französischen Autobahnen. In der Schweiz sind bisher erst Befragungen und Verkehrsmodellstudien durchgeführt worden. Die MOBIS-Studie geht einen Schritt weiter und testet die Wirkung von Pigovian Transport Pricing in einem Experiment mit 3 700 Teilnehmern in den Ballungsräumen der Romandie und der Deutschschweiz. Es ist das bis anhin größte und umfassendste Transport Pricing-Experiment im Verkehrssektor und erlaubt eine robuste Schätzung der Effektgröße für die Agglomerationsräume in der Schweiz.